Drogenlexikon

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Z-Drugs

Die Bezeichnung „Z-Drugs“ leitet sich von drei Substanzen mit dem gleichen Anfangsbuchstaben ab: Zolpidem, Zopiclon und Zaleplon. Seit Anfang der 1990er Jahre sind Z-Drugs in Deutschland als verschreibungspflichtige Medikamente zur Behandlung von Schlafstörungen zugelassen.

Ursprünglich war mit der Entwicklung von Z-Drugs die Hoffnung verbunden, eine Alternative für die häufig verschriebenen Benzodiazepine zu finden, da Benzodiazepine mit einer Reihe von Nebenwirkungen verbunden sind, wie Tagesmüdigkeit, verminderte Reaktionsfähigkeit und eine entsprechend erhöhte Unfallgefahr. Zudem bildet sich bei Benzodiazepinen schnell eine Toleranz gegenüber der Wirkung aus, verbunden mit dem Risiko einer Abhängigkeit.

Wirkung

Z-Drugs sind chemisch anders aufgebaut als Benzodiazepine, wirken aber an den gleichen Bindungsstellen im Gehirn. Beide Substanzklassen führen zu einer vermehrten Ausschüttung des Neurotransmitters Gamma-Amino-Buttersäure (GABA), die eine dämpfende Wirkung hat. Z-Drugs erleichtern somit das Einschlafen. Bei niedrigen Dosierungen von bis zu 10 Milligramm haben Z-Drugs im Gegensatz zu Benzodiazepinen jedoch keinen Einfluss auf die Schlafphasen. Sowohl der Tiefschlaf als auch die Traumschlafphasen (REM-Schlaf) bleiben unbeeinflusst. Im Vergleich zu Benzodiazepinen haben Z-Drugs eine kürzere Wirkdauer und werden auch schneller wieder vom Körper ausgeschieden. Im Gegensatz zu den Benzodiazepinen wird den Z-Drugs nur eine schwach ausgeprägte angstmildernde Wirkung zugesprochen.

Nebenwirkungen

Studien zufolge haben Z-Drugs jedoch ähnliche Nebenwirkungen wie Benzodiazepine. Vor allem nach dem Aufwachen können sich Personen noch länger müde fühlen. Anders als anfangs gedacht, führen Z-Drugs auch zu kognitiven Problemen wie Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsstörungen und eine verringerte Reaktionsgeschwindigkeit. Dieser Umstand hat dazu geführt, dass 2014 die Produktinformation für Zolpidem geändert werden musste. Die empfohlene Tagesdosis von 10 Milligramm wurde zwar nicht reduziert, allerdings soll im Beipackzettel darauf hingewiesen werden, dass vor dem Schlafengehen immer die niedrigste wirksame Dosis und nachts keine weitere Tablette eingenommen werden soll. Ältere Menschen und Personen mit einer Leberfunktionsstörung sollen die Dosis halbieren. Das Führen von Fahrzeugen oder das Bedienen von Maschinen soll frühestens acht Stunden nach der Einnahme erfolgen.

In Zusammenhang mit der Einnahme von Z-Drugs wurde auch schlafwandlerisches Verhalten beobachtet. Beim Schlafwandeln verlässt die Person das Bett und vollzieht zum Teil komplexe Handlungen, an die sie sich am nächsten Morgen nicht mehr erinnern kann. Es gibt Fälle, in denen Personen nach der Einnahme von Z-Drugs nicht nur Schlafwandeln, sondern im Schlaf auch Essen und sogar Auto fahren. Zudem wurden Halluzinationen und Psychosen als Folgewirkungen von Z-Drugs berichtet.

Anders als ursprünglich gedacht, können auch Z-Drugs abhängig machen und Entzugserscheinungen nach sich ziehen. Dies gilt vor allem für Zolpidem. Im Vergleich zu Benzodiazepinen soll die Entzugssymptomatik aber schwächer ausgeprägt sein.

Todesfälle

Auch wenn die Giftigkeit von Z-Drugs als vergleichsweise gering eingestuft wird, sind bereits Todesfälle dokumentiert worden, in denen Z-Drugs bei Verstorbenen nachgewiesen wurden. Allerdings wurden in den meisten Fällen nicht Z-Drugs allein für den tödlichen Ausgang verantwortlich gemacht, sondern meist das Zusammenspiel mit anderen Substanzen wie Alkohol, Antidepressiva, Benzodiazepinen oder Opioiden. Generell besteht daher ein höheres Risiko für Notfälle, wenn zusätzlich Drogen und andere Medikamente konsumiert werden, wozu auch frei verkäufliche Erkältungsmittel zu zählen sind.

Quellen:



Stand der Information: November 2015

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