Riskante Mixtur aus Energydrinks und Alkohol

13.06.2008

Das Mischen von so genannten Energydrinks mit Alkohol kann zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen, warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung. Herzrhythmusstörungen, Nierenversagen und Krampfanfälle wurden in diesem Zusammenhang bereits beobachtet. Es kam auch schon zu Todesfällen.

Die Mixtur aus Wodka und Energydrinks ist ein beliebtes Mixgetränk, das die enthemmende Wirkung von Alkohol mit dem aufputschenden Effekt koffeinhaltiger Limonaden kombiniert. Doch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnt jetzt vor dieser Mischung, da es in diesem Zusammenhang eine Reihe von Erkrankungen und sogar Todesfälle gegeben haben soll.

Das BfR bekräftigt damit seine Risikobewertung vom 18.3.2002 (pdf) auf der Grundlage neuer Studienergebnisse. Vor allem in einer schwedischen Studie wurden mehrere Fälle beschrieben, in denen es nach dem Konsum von Energydrinks und Alkohol zu Todesfällen gekommen ist. Zwar konnten die Ursachen nicht zweifelsfrei geklärt werden, die Fälle werden aber als weitere Belege für die vermuteten Risiken beim Konsum von Energydrinks mit Alkohol angeführt.

Beschrieben wird beispielsweise ein Fall einer 19-jährigen Frau, die mit Freunden 6 Energydrinks mit Wodka getrunken habe. Sie soll allerdings nicht übermäßig betrunken gewesen sein. Am nächsten Morgen wurde sie tot im Bett aufgefunden. Es gab keine Hinweise darauf, dass die Frau Selbstmord begangen haben könnte. Auch die rechtsmedizinische Untersuchung konnte keine eindeutige Todesursache ermitteln.

In einem anderen Fall war eine 31-jährige Frau mit Freunden zum Tanzen ausgegangen, wo sie im Laufe des Abends Wodka mit Energydrinks gemischt getrunken hatte. Während eines Tanzes brach die Frau plötzlich zusammen. Wiederbelebungsversuche wurde unmittelbar eingeleitet. Bei Ankunft im Krankenhaus trat Kammerflimmern auf. 15-malige Defribrillation (Stromstöße) innerhalb von 20 Minuten blieben erfolglos.

Auch ohne Alkohol hat es in Zusammenhang mit dem Konsum von Energydrinks Erkrankungsfälle gegeben. In einem Fall kam es zu akutem Nierenversagen bei einem 31-jährigen Mann, der an einem 3000 m Wettkampf teilgenommen hatte, nachdem er drei Dosen eines bekannten Energydrinks getrunken hatte. Er wurde eine Woche später wegen Nierenversagen in ein Krankenhaus eingeliefert. In der Interpretation des Falles halten es die Autoren der Studie für möglich, dass Taurin, ein häufiger Inhaltsstoff von Energydrinks, das Nierenversagen in diesem speziellen Fall verursacht haben könnte.

Empfehlungen des BfR

Vor dem Hintergrund der aktuellen Studienlage warnt das BfR vor dem übermäßigen Konsum von Energydrinks insbesondere in Kombination mit Alkohol oder bei starker körperlicher Beanspruchung. Personen mit Herzerkrankungen und Bluthochdruck werden zur besonderen Zurückhaltung beim Konsum von Energydrinks angehalten. Darüber hinaus sollen Kinder, Schwangere, Stillende und koffeinempfindliche Personen gar keine Energydrinks trinken.

Hingewiesen wird auch auf die der Bezeichnung „Energydrink“ innewohnende Verwechselungsgefahr mit Sportlergetränken, die besonders kohlenhydrathaltig sind. Das BfR fordert daher eine spezielle Etikettierung dieser Getränke mit entsprechenden Warnhinweisen.

Quellen:
SpiegelOnline
Meldung des BfR (pdf)


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