Drogenlexikon

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Mephedron

Die chemische Bezeichnung für Mephedron lautet 4-Methylmethcathinon. Mephedron ist eine synthetische Substanz aus der Stoffgruppe der Cathinone, die ihrerseits den Phenylethylaminen zugeordnet werden. Cathinone sind verwandt mit dem Wirkstoff Cathin, der natürlicherweise in der Khat-Pflanze vorkommt.

Wirkweise von Mephedron

Bislang gibt es keine gesicherten Erkenntnisse zu den pharmakologischen oder psychologischen Effekten von Mephedron. Informationen über die Wirkungen und Risiken beruhen ausschließlich auf Konsumentenberichten. Demnach hebe Mephedron die Stimmung und wirke allgemein stimulierend bis euphorisch. Laut einer Befragung eines britischen Musikmagazins unter Konsumierenden sei das Wirkspektrum von Mephedron am ehesten vergleichbar mit dem von Kokain. Berichtet wurden auch unerwünschte Nebenwirkungen, darunter am häufigsten exzessives Schwitzen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Herzrasen und kalte oder sogar blau angelaufene Finger.

Aus Konsumberichten geht weiterhin hervor, dass auch Halluzinationen und Angstzustände bis hin zu paranoiden Wahnvorstellungen möglich sind. Möglicherweise sind die schweren negativen Effekte auch auf besonders hohe Dosen zurückzuführen. Da es sich um anekdotische Berichte von Konsumierenden handelt, können die berichteten Effekte jedoch nicht überprüft werden. Eine umfangreiche wissenschaftliche Risikobewertung der psychoaktiven Substanz Mephedron steht noch aus.

Fallberichten aus Großbritannien zufolge ist jedoch davon auszugehen, dass es aufgrund der Amphetamin-ähnlichen Wirkung auch schon zu Überdosierungen gekommen ist, die im Krankenhaus behandelt werden mussten. Schwerwiegende Fälle beinhalteten psychotische Episoden und Krampfanfälle. Da aber in der Regel auch andere Substanzen beteiligt waren, können diese Effekte nicht zweifelsfrei Mephedron zugewiesen werden.

Konsumform

Die am häufigsten berichtete Konsumform ist die orale Einnahme des Pulvers, bei der nach etwa 15-45 Minuten die Wirkung eintritt. Bei nasaler Aufnahme (sniefen) setze der Effekt nach wenigen Minuten ein und erreiche seinen Höhepunkt nach 30 Minuten. Die Wirkungsdauer betrage etwa 2 bis 3 Stunden.

Verbreitung von Mephedron

Da es sich um eine relativ neue synthetische Substanz handelt, ist bislang wenig bekannt über die Verbreitung. Erste Erkenntnisse liefert eine 2010 veröffentlichte Studie, die in der britischen Clubszene durchgeführt wurde. Von den 947 befragten Personen haben 41 Prozent angegeben schon einmal Mephedron konsumiert zu haben. 15 Prozent konsumieren Mephedron mindestens einmal pro Woche. Aus Deutschland sind hingegen noch keine Konsumzahlen bekannt.

Rechtliches

Seit Januar 2010 ist Mephedron dem Betäubungsmittelgesetz in Anlage I unterstellt und gilt als nicht verkehrsfähig. Jeglicher Umgang mit Mephedron ist somit unter Strafe gestellt.

Mephedron und mephedronhaltige Produkte wurden bis zur Regulierung vor allem in Internet-Shops als legale Alternative ("Legal High") zu Ecstasy, Amphetaminen oder Kokain vermarktet. Angepriesen wurde es als „Forschungschemikalie“, „Badesalz“, „Pflanzendünger“ und sogar als „Duftspender“, um möglichen Kontrollen zu umgehen. Auf dem illegalen Markt wird Mephedron auch als Meph, Drone, Meow Meow, Bubbles, Bounce, Subcoca, MMC, 4-MMC, M-CAT oder MMCAT bezeichnet.


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