Drogenlexikon

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PCP

In den 50er Jahren arbeitete die US-Firma Parke, Davis & Company daran, Phencyclidin (PCP) als Schmerzmittel auf den Markt zu bringen. Bereits in den ersten klinischen Tests häuften sich merkwürdige Nebenwirkungen: Die Patienten irrten teilweise völlig verwirrt durch das Krankenhaus und hatten stark angstbesetzte Halluzinationen - sie hatten offensichtlich heftige Horror-Trips. 1965 wurde das Mittel deshalb wieder vom Markt genommen. Später tauchte es in den USA in der Drogenszene wieder auf und verbreitete sich unter dem Szenenamen Angeldust rasch als billige Droge. PCP ist unter anderem auch bekannt als Angel, Peacepowder, Superweed, Wack und Slumdrug.

PCP ist eine synthetisch hergestellte Droge, die als weißes, kristallines Pulver geschnupft, gespritzt und als Tablette oder gelegentlich auch als Spray konsumiert wird. In flüssiges PCP getunkte Zigaretten sind als Loveleys bekannt geworden.

Die Wirkung von PCP lässt sich schwer einordnen. Einerseits ähnelt sie der von Halluzinogenen, andererseits hat PCP aber auch stimulierende und schmerzstillende Effekte. Am ehesten lässt sich PCP noch mit dem chemisch verwandten Ketamin vergleichen, das aber schwächer und kürzer wirkt.

Dauer und Art der Wirkung können stark schwanken. Abhängig von der Dosierung und der Stimmung des Konsumenten kann die Wirkung zwischen einer und 48 Stunden andauern! Bei geringen Mengen kann sich der Konsument benommen und euphorisch fühlen. Bei höheren Dosierungen werden die Konsumenten zunehmend schmerzunempfindlicher, womit die Verletzungsgefahr steigt. Ähnlich wie bei LSD kann es zu massiven Veränderungen in der Wahrnehmung (Halluzinationen) und im Denken kommen. Anders als bei LSD sollen die halluzinogenen Effekte besonders häufig extrem negativ eingefärbt sein. Konsumenten berichten, dass die Wirkung von PCP „überfallartig“ komme und unangenehm stark sei. Sie berichten von unbeherrschten, aggressiven Gefühlen und Taten - vor allem gegen sich selbst. Tatsächlich sind zahlreiche Fälle bekannt, in denen sich Konsumenten selbst verstümmelt haben, häufig
mit Todesfolge.

Wird PCP regelmäßig konsumiert, kann sich zudem eine psychische Abhängigkeit entwickeln, wobei die Gefahr einer tagelangen Verwirrung mit psychotischem Charakter besteht. PCP kann ein Zustandsbild hervorrufen, das der Schizophrenie ähnlich ist.

Bei einer Überdosierung von PCP kommt es zu starken Vergiftungserscheinungen, die Koma und Tod zur Folge haben können. Wird PCP zusammen mit anderen Drogen konsumiert, potenzieren sich die Risiken. In Kombination mit Alkohol besteht die Gefahr von Atemlähmung mit Todesfolge.

PCP unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz. Besitz, Handel und Erwerb sind strafbar. PCP gilt - wie LSD oder Cannabis - als nicht verkehrs- und verschreibungsfähige Droge.


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