Wozu sind Stimulanzien gut?

Zahlreiche, heute illegale Drogen wurden ursprünglich als Medikament (von deutschen Pharmakonzernen) entwickelt. Das Unternehmen Bayer hat 1898 beispielsweise Heroin als Hustenmittel angepriesen, das im Gegensatz zu Morphium nicht abhängig machen sollte! Amphetamine sind ebenfalls ein typisches Beispiel für eine gezielte Medikamententwicklung, bei der man die Gefahr einer Abhängigkeitsentwicklung erheblich unterschätzt hat. Stimulanzien hatten und haben jedoch auch medizinische Anwendungsgebiete:

Ephedrin, ein mildes Stimulantium, wurde Anfang der 1920er Jahre von dem Pharmakologen K.K. Chen aus der Pflanze ma huang (Ephedra) extrahiert, um es als Medikament gegen die Atemnot bei Asthmatikern einzusetzen. Da diese Pflanze eher selten ist, suchten Chemiker schon früh nach einem künstlichen Ersatz.

Amphetamin, sozusagen "Super-Ephedrin", kam dabei heraus. Es wurde zwar schon im vergangenen Jahrhundert synthetisiert, man hatte die psychostimulierende Wirkung aber noch nicht erkannt. Unter dem Namen Benzedrin kam das Amphetamin in Inhalatoren verpackt auf den Markt.

Als Teilsubstanz sind Amphetamine und Amphetaminabkömmlinge noch in verschiedenen Medikamenten enthalten, beispielsweise in Appetitzüglern, in Grippe- und Asthmamitteln sowie in Medikamenten zur Behandlung des Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Syndroms (ADHS) bei Kindern oder der Narkolepsie (plötzliche Schlafanfälle während des Tages).