Cannabis und Hirnleistung

Nele hatte zunehmend Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren. Marco hatte sogar sein Studium abbrechen müssen. Beide haben deutlich zu spüren bekommen, dass jahrelanges Kiffen die Hirnleistungen beeinträchtigen kann.

Mitschrift verbergen

Transkription:

Intro: Das anfänglich schwarze Bild schrumpft von außen nach innen, daraus werden die Umrisse des drugcom-Logos sichtbar, das schließlich in der Mitte des Bildes verharrt. Der Schriftzug „drugcom.de“ baut sich per Animation auf, darunter erscheint „check yourself“, untermalt von Geräuschen und sphärischer Hintergrundmusik. Im Hintergrund ist eine Glasscheibe zu sehen, die eine gefrorene Oberfläche zu haben scheint, schwach von einer undefinierbaren Lichtquelle durchleuchtet. Dann wird der Hintergrund weiß, während das drugcom-Logo in der Bildmitte stehen bleibt. Anschließend wird das Bild erst schwarz, man hört, wie ein Feuerzeug dreimal gezündet wird. Es kommt eine typische Wasserpfeife, eine „Bong“, ins Bild. Eine Hand hält das brennende Feuerzeug an den mit Tabak oder Cannabis gefüllten Kopf der Wasserpfeife. Rauch steigt auf, der Titel „Cannabis und Hirnleistung“ erscheint.

Beschreibung: Ein junger Mann läuft an einer Promenade auf die Kamera zu. Im Hintergrund sieht man einen Hafen mit Schiffen und Kränen zum Entladen von Containern.

Mann (aus dem Off): „Ich war in der 11. Klasse als ich damit angefangen hatte, regelmäßiger zu konsumieren und bin auch sofort sitzengeblieben. Der Leistungsabfall war sofort da.

Beschreibung: Man sieht den jungen Mann in Frontalansicht, mit dem Blick etwas neben der Kamera. Der Schriftzug „Marco M. (27 Jahre), hat acht Jahre lang täglich gekifft“ wird eingeblendet.

Marco: „Wenn ich tatsächlich versucht habe zu lernen, dann ist es mir sehr schwer gefallen, gerade beim Lesen. Ich hatte Konzentrationsschwächen, ich konnte nicht mal 5 Seiten lesen, ohne dass ich dann wieder aufgeblickt und an einen Joint gedacht habe.“

Beschreibung: Eine junge Frau läuft an einer Hafenpromenade entlang. Sie ist nicht zu erkennen.

Frau (aus dem Off): „Ich habe mit 13 Jahren angefangen zu kiffen, eigentlich seit 20 Jahren durchgehend und auch nahezu täglich.“

Beschreibung: Die Frau sitzt mit dem Gesicht abgewandt vor der Kamera und wird von schräg hinten aufgenommen. Der Schriftzug „Nele W. (33 Jahre) arbeitet im Vertrieb“ wird eingeblendet.

Nele: „In den ersten Jahren ging es noch im Beruf. Aber gerade in den letzten Jahren habe ich gemerkt, dass die Aufnahmefähigkeit und die Konzentration sehr stark nachgelassen haben, die Fehlerquote gestiegen ist und dass es dann immer schlimmer wurde und sich dann auch in einem Kreislauf bewegt hat: Umso mehr Stress war, umso mehr habe ich konsumiert und umso mehr ich konsumiert habe, umso mehr Fehler sind aufgekommen.“

Beschreibung: Man sieht eine Treppe. Ein Mann in weißem Kittel kommt heruntergelaufen. Anschließend spricht er vor der Kamera. Der Schriftzug: „Prof. Dr. J. Daumann, leitender Psychologe, Uniklinik Köln“ wird eingeblendet.

Prof. Daumann: „Vor allem die starken Konsumenten, die häufig konsumieren, die über viele Jahre konsumieren, laufen Gefahr, Einschränkungen zu haben kognitiv, sprich: in so basalen grundlegenden Dingen wie Aufmerksamkeit, Konzentration, aber auch in komplizierteren Leistungen wie Gedächtnis beispielweise, kurzfristige Gedächtnisleistungen, längerfristige Merkfähigkeit etc. „

Beschreibung: Man sieht Neles Gesicht seitlich von schräg hinten in Nahansicht.

Nele: „Man steht auf, geht in einen Raum und weiß gar nicht mehr, was man wollte. Den meisten fällt es dann sofort wieder ein, mir ist es nicht mehr eingefallen. Auch Verabredungen mit meinen Eltern, irgendwelche Absprachen sind mir entfallen. Telefonnummern merken war so gar nicht mehr. Es wurde dann mit den Jahren immer extremer.“

Beschreibung: Marco geht am Ufer spazieren. Anschließend spricht er vor der Kamera.

Marco: „Nach dem Abi und Zivildienst habe ich mich für ein Studium entschieden und habe dann schnell gemerkt, dass ich da überhaupt nicht mehr hinterherkomme, dass ich nicht richtig lernen kann und dass es mir einfach schwer fällt, wirklich täglich zur Uni zu gehen und habe das dann auch sehr schnell sein gelassen. Ich bin dann immer krank gewesen oder einfach nicht mehr hingegangen. Ich war einfach immer durch den Wind und mit dem Kopf immer irgendwo anders, nicht bei der Sache.“

Beschreibung: Prof. Daumann spricht vor der Kamera.

Prof. Daumann: „Die Konsumenten, die während der Pubertät beginnen, laufen Gefahr, Schäden zu entwickeln, die, wie wir sagen, irreversibel sind, sprich: die so ohne weiteres nicht mehr besser werden.“

Beschreibung: Man sieht Nele von schräg hinten mit abgewandtem Gesicht vor der Kamera sitzen.

Nele: „Ich glaube nicht, dass ich mich dumm gekifft habe. Ich habe jetzt nach meinem Entzug gemerkt, dass mir gewisse Hobbys, die ich gerne gemacht habe, wie Bücher lesen und Kreuzworträtsel wieder viel, viel leichter fallen. Dennoch habe ich noch ein bisschen Angst davor, wie es sich in den nächsten Monaten weiterentwickelt und behalte so ein bisschen innerlich die Angst, dass da doch vielleicht einiges noch hängenbleibt und nicht mehr so viel besser wird, wie es früher war.“

Beschreibung: Marco spricht vor der Kamera.

Marco: „Ich bin jetzt 27 und ich dachte, so kann das nicht weiter gehen. Acht Jahre Kifferkarriere. Ich habe mir vorgestellt: Wie sieht das aus, wenn ich 40 bin? Ich muss doch irgendwann mal die Handbremse ziehen.“

Beschreibung: Man sieht Marco in einer großen hellen Küche mit mehreren anderen Personen.
Marco (aus dem Off): „Ich mache jetzt seit fünf Monaten eine stationäre Drogentherapie in Hamburg. Jetzt bin ich seit 6 1/2 Monaten abstinent und es fällt mir auch wieder leichter, Bücher zu lesen. Vorher ging das gar nicht.“

Beschreibung: Man sieht Nele von schräg hinten mit abgewandtem Gesicht vor der Kamera sitzen.

Nele: „Ich habe Pläne dahingehend, wieder Sport anzufangen, meinen Bootsführerschein endlich zu machen und auch einfach aktiver am Leben teilzunehmen, was mir jetzt auch schon in der kurzen Zeit sehr gelungen ist. Und da freue ich mich auch drauf, das macht mich sehr glücklich, auch jetzt schon in der kurzen Zeit.“

Beschreibung: Man sieht Marco mit einer Frau Tischkicker spielen. Anschließend spricht er wieder vor der Kamera.

Marco: „Seitdem ich nicht mehr kiffe, bin ich auch viel motivierter, gehe zielstrebiger an Sachen ran und ich bin sehr zuversichtlich, dass ich das schaffe.“

Outro: Es erscheint die gefrorene Glasscheibe wie im Intro. Der Hintergrund wird weiß und das drugcom-Logo erscheint.


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