Bis zu 8-fach erhöhtes Herzinfarktrisiko durch Rauchen

06.01.2017

Raucherinnen und Raucher sterben früher. Das ist bekannt. Neben Krebserkrankungen gelten Herz-Kreislauf-Erkrankungen als häufigste Todesursache. Eine aktuelle Studie hat nun herausgefunden, dass sich vor allem Erwachsene unter 50 Jahren einem erhöhten Risiko für Herzinfarkt aussetzen, wenn sie rauchen.

Junger Mann greift sich erschrocken ans Herz

Bild: © olly / Fotolia.com

Starke Schmerzen oder ein brennendes Gefühl im Brustbereich können Anzeichen eines Herzinfarkts sein. Oft erleben Menschen mit Herzinfarkt Todesangst, sind blass und haben Schweißausbrüche. Manchmal kündigt sich ein Herzinfarkt auch nur durch Luftnot und Übelkeit an. Die Symptome sind nicht immer eindeutig. Bei Verdacht sollte allerdings sofort der Notruf 112 gewählt werden.

Rauchende im Schnitt zehn Jahre jünger bei Herzinfarkt

Bei Erwachsenen unter 50 Jahren ist das allgemeine Risiko für einen Herzinfarkt vergleichsweise gering. Tabakrauchen kann das Risiko aber deutlich erhöhen. Laut einer Studie aus dem Vereinigten Königreich steigt das Risiko für einen Herzinfarkt bei Menschen unter 50 Jahren um das 8-fache, wenn sie rauchen. Unter den Patientinnen und Patienten mit Herzinfarkt waren Raucherinnen und Raucher im Schnitt zehn Jahre jünger als Personen, die aufgehört haben zu rauchen oder nie geraucht haben.

Mit zunehmendem Alter nimmt das durch Rauchen verursachte Herzinfarktrisiko ab. Bei 50- bis 65-Jährigen ist das Risiko fünf Mal und bei über 65-Jährigen nur noch drei Mal so hoch wie bei Ex- oder Nie-Rauchenden. Das erhöhte Herzinfarktrisiko durch Rauchen ist jedoch nicht zu verwechseln mit dem generellen Risiko für Herzinfarkt, denn das nimmt mit dem Alter zu. Lediglich der Anteil des Rauchens am Herzinfarktrisiko nimmt ab. Der Anteil anderer Risikofaktoren wie Übergewicht oder Bluthochdruck nimmt hingegen zu.

Studienleiter Ever Grech und sein Team haben alle Personen, die zwischen 2009 und 2012 wegen eines Herzinfarkts in der Region South Yorkshire in Behandlung waren, in die Studie einbezogen. Insgesamt waren 1.795 Patientinnen und Patienten beteiligt. Rund die Hälfte von ihnen waren Raucherinnen oder Raucher, 27 Prozent haben früher geraucht und 24 Prozent noch nie.

Rauchausstieg lohnt sich

Rauchen ist vermutlich der stärkste Risikofaktor für Herzinfarkt bei Personen unter 50 Jahren, schlussfolgert das Forschungsteam in ihrem Fachartikel. Der Ausstieg aus dem Rauchen scheint jedoch in jedem Alter lohnenswert zu sein. Denn ein weiteres wichtiges Ergebnis lautet: Personen, die aufgehört haben zu rauchen, haben kein höheres Herzinfarktrisiko als Nie-Rauchende. Allerdings macht die Studie keine Aussage dazu, wie lange der Rauchausstieg bei den ehemaligen Raucherinnen und Rauchern zurückliegt. So legen andere Studien nahe, dass es mindestens 15 Jahre dauert, bis das Herzinfarktrisiko sich auf das von Nie-Rauchenden absenkt.

Hilfe und Unterstützung für den Rauchausstieg bietet das Online-Programm auf www.rauchfrei-info.de.


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