Erhöhter Blutdruck durch Rauschtrinken

25.03.2016

Regelmäßiges Rauschtrinken kann schon bei jungen Erwachsenen erhöhte Blutdruckwerte nach sich ziehen.

Verwackeltes Foto von zwei jungen Männern auf Sofa

Bild: madochab / photocase.de

Meist spürt man ihn nicht. Bluthochdruck entwickelt sich oft unbemerkt und schleichend. Hoher Blutdruck kann allerdings eine Reihe von gefährlichen Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfall und Herzinfarkt nach sich ziehen und andere innere Organe schädigen.

Eine Vielzahl an Studien hat den Zusammenhang zwischen erhöhtem Alkoholkonsum und Bluthochdruck bereits belegt. Bislang war aber wenig darüber bekannt, wie sich Rauschtrinken auf den Blutdruck junger Erwachsener auswirkt.

Fünf und mehr Gläser Alkohol innerhalb von zwei Stunden

Jennifer O’Loughlin und ihr Team haben eine Studie hierzu durchgeführt, der zufolge die Blutdruckwerte schon bei jungen Erwachsenen signifikant erhöht sind, wenn sie mindestens einmal im Monat Rauschtrinken betreiben. Rauschtrinken bedeutet, fünf und mehr Gläser Alkohol innerhalb von zwei Stunden zu trinken.

Das Forschungsteam hatte insgesamt 756 Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Alter von 20 Jahren und erneut im Alter von 24 Jahren zu ihren Trinkgewohnheiten befragt. Der Blutdruck wurde jedoch nur bei der zweiten Befragung gemessen. Blutdruck wird in der Einheit „Millimeter Quecksilbersäule“ gemessen und mit mmHg abgekürzt.

Von Interesse war der so genannte systolische Blutdruck. Der gibt an wie stark der Druck in den Arterien ist, wenn der Herzmuskel kontrahiert, sich also zusammenzieht und Blut in den Kreislauf pumpt. Ein normaler systolischer Blutdruck liegt bei 120 mmHg und darunter. Die Diagnose Bluthochdruck wird ab 140 mmHg gestellt. In der Medizin wird Bluthochdruck auch als Hypertonie bezeichnet. Ein Wert zwischen 120 und 139 bezeichnet das Forschungsteam als Prähypertonie, der Vorstufe von Hypertonie.

Systolischer Blutdruck um bis zu 4 Punkte erhöht

Viele der befragten jungen Erwachsenen tranken wöchentlich fünf und mehr Gläser Alkohol bei einer Gelegenheit. Teilnehmende, die sich regelmäßig betranken, hatte einen Blutdruck, der bis zu 4 mmHg höher war als bei den Teilnehmenden, die kein Rauschtrinken betrieben. Aufgrund der einmaligen Messung kann zwar nicht belegt werden, dass Alkohol die Ursache ist, eine Dosis-Wirkungs-Beziehung spricht aber dafür, sprich: Je häufiger das Rauschtrinkens, desto höher der Blutdruck.

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass mehr als einer von vier jungen Erwachsenen, der Rauschtrinken betreibt, die Kriterien für Prähypertonie erfüllt“, erklärt Jennifer O’Loughlin. Dies sei beunruhigend, weil sich aus der Prähypertonie die gesundheitlich riskante Hypertonie entwickeln könne.

Insbesondere wenn das Trinkverhalten beibehalten wird, sei das Risiko hoch. Zwar nimmt der Alkoholkonsum mit dem Älterwerden in der Regel ab, es hat sich in der Studie aber auch gezeigt, dass junge Erwachsene, die sich im Alter von 20 Jahren regelmäßig betrinken, dies in den meisten Fällen auch im Alter von 24 Jahren noch tun. Das Forschungsteam warnt daher davor, dass der Blutdruck innerhalb von zehn Jahren allein durch Alkohol um bis zu 9 mmHg steigen könnte.

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