Hintergründe bei Todesfällen durch Stimulanzien und Opioide

28.02.2024

Eine Studie aus Schweden hat die Ursachen untersucht, die dem Tod nach Stimulanzien oder Opioiden zugrundliegen.

Bild: Leeni / photocase.de

Manchmal endet der Konsum von illegalen Drogen tödlich. Häufig sind Opioide wie Heroin oder Fentanyl die Ursache. Daneben werden oft auch Stimulanzien wie Kokain oder Amphetamin bei Drogentoten nachgewiesen.

Bislang wisse man noch zu wenig über die Hintergründe, wenn Stimulanzien am Drogentod beteiligt sind, erklärt ein schwedisches Forschungsteam in einer aktuellen Publikation. Die Forschenden haben eine vergleichende Analyse von Todesfällen durchgeführt, bei denen Opioide, Stimulanzien oder beide Substanzen gleichzeitig ursächlich beteiligt waren.

Grundlage der Studie bildete eine schwedische Datenbank mit Autopsie-Berichten, in denen die Umstände von Todesfällen festgehalten werden. Die Forschenden haben Todesfälle der Jahre 2000 bis 2018 ausgewertet.

In diesem Zeitraum haben sich den Ergebnissen zufolge insgesamt 2.734 Todesfälle in Schweden ereignet, bei denen Stimulanzien, Opioide oder der Mischkonsum beider Substanzen eine Rolle gespielt haben. In 75 Prozent der Fälle waren Opioide nachweisbar, in 11 Prozent Stimulanzien und in 14 Prozent lag Mischkonsum vor. Ein Gruppenvergleich hat deutliche Unterschiede bei den zugrundeliegenden Todesursachen zutage gefördert.

Suizid häufigste Ursache bei Drogentod durch Stimulanzien

Häufigste Ursache bei Drogentoten in Zusammenhang mit Stimulanzien waren Suizide. In 27 Prozent der Fälle haben sich Konsumierende unter dem Einfluss von Kokain, Amphetaminen oder anderen Stimulanzien absichtlich selbst getötet. Waren Opioide, aber keine Stimulanzien nachweisbar, so war Suizid in 21 Prozent der Fälle die Todesursache. Im Falle von Mischkonsum lag ein Suizid in 8 Prozent der Fälle vor.

Stimulanzien waren auch vergleichsweise häufig nachweisbar, wenn die Person durch einen Verkehrsunfall verstorben ist. Dies betraf 14 Prozent der Todesfälle unter dem Einfluss von Stimulanzien. Verstarb die Person mit Opioiden, war in drei Prozent der Fälle ein Verkehrsunfall die Ursache. Bei Mischkonsum waren es 4 Prozent.

Unbeabsichtigte Überdosierungen am häufigsten bei Mischkonsum

Unbeabsichtigte tödliche Vergiftungen traten hingegen am häufigsten auf, wenn die Person Opioide und Stimulanzien konsumiert hatte. In 39 Prozent der Fälle war dies die Todesursache. Waren nur Opioide nachweisbar, waren unbeabsichtigte Überdosierungen in 18 Prozent der Todesfälle die Ursache. Waren Stimulanzien, aber keine Opioide bei der verstorbenen Person nachweisbar, war in 16 Prozent der Fälle eine ungewollt hohe Dosis die Todesursache.

Konsumierende von Stimulanzien sollten aus Sicht der Forschenden daher davor gewarnt werden, dass sie ein erhöhtes Risiko haben, durch Suizid oder einen Verkehrsunfall zu versterben. So hat eine frühere Studien Belege dafür gefunden, dass der Konsum von Kokain und Amphetaminen generell mit einem erhöhten Suizidrisiko verbunden ist. Die Kombination von Stimulanzien und Opioiden sei hingegen mit einem besonders hohen Risiko für eine ungewollt tödliche Überdosierung verbunden.

 

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