Wespen die Drogenschnüffler von morgen?

03.11.2005

Amerikanische Wissenschaftler trainieren Wespen, auf bestimmte Gerüche zu reagieren. Dank ihrer Ergebnisse könnte es in einigen Jahren möglich sein, Wespen statt Hunde als Drogen- oder Sprengstoffschnüffler einzusetzen.

Forscher der University of Georgia haben in Zusammenarbeit mit dem Insekten-Experten Joe Lewis einen Detektor entwickelt, der auf bestimmte Gerüche reagiert. Der so genannte „Wasp Hound“ besteht aus einem PVC-Rohr, in dessen Inneren sich einige Wespen befinden. Der „Wasp Hound“ ist mit einer kleinen Kamera, einem Ventilator und einer Lufteinlassöffnung ausgestattet. Die Wespen der Gattung „Microplitis croceipes“ sind kaum größer als fliegende Ameisen und haben einen sehr feinen Geruchssinn. Im Unterschied zu Hunden können sie in sehr kurzer Zeit auf einen bestimmten Geruch trainiert werden, nach Angaben der Wissenschaftler innerhalb von 30 Minuten.

Der Wespen-Detektor funktioniert folgendermaßen: Die Wespen werden zunächst auf einen bestimmten Geruch hin trainiert (z. B. Kokain oder Sprengstoff). Wird die Röhre in die Nähe dieses Geruches geführt, werden die Wespen im Inneren unruhig. Je intensiver sie den Geruch wahrnehmen, desto stärker reagieren sie. Die Minikamera zeichnet ihre Bewegungen auf und leitet sie an ein Computerprogramm weiter. Dieses löst dann den Alarm aus. Die Wespen können 48 Stunde lang ihren Job verrichten. Anschließend werden sie frei gelassen.

Bisher wurde der „Wasp Hound“ nur unter Laborbedingungen getestet. Es ist noch unklar, wie die Insekten auf andere Umweltbedingungen wie Kälte oder Feuchtigkeit reagieren. Die Wissenschaftler vermuten, dass es noch fünf bis zehn Jahre dauern könnte, bis der „Wasp Hound“ marktreif ist. Dann könnten die Wespen eine echte Alternative zu Spürhunden darstellen, da sie leichter zu züchten und einfacher zu halten sind.

Quellen:

National Geographic
www.pressetext.de
www.scienceticker.info


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