Mischkonsum - Konsumberichte und Expertenkommentare

Konsumbeschreibungen zu der Konsumkombinationen:
Cannabis - Ecstasy - Alkohol

Hinweis: Die hier dargestellten authentischen Konsumentenberichte dienen der Aufklärung über die Risiken des Mischkonsums. Sie stellen keine Anleitung oder Aufforderung zum Konsum illegaler Drogen dar. (Allgemeine Nutzungsbedingungen)


Erfahrungsberichte

Beschreibung des Mischkonsums von:

Alter: 17 Jahre,
Konsumort: privater Rahmen

Wir waren bei einem Freund und haben vorher ein Teil geschmissen, dazu etwas Wein getrunken und dann einen geraucht. Danach haben wir weiter getrunken und etwas später die zweite eingeworfen. Dann waren wir in einer Disco. Die Stimmung war einfach geil und man konnte richtig geil abgehen. Als die Disco zugemacht hatte, sind wir zum Chill-out noch zu einem Kumpel gefahren. Ein gelungener Abend!

Negative Erfahrungen:

Mir ging es dreckig. Ich hatte total Muskelkater und mein Magen hat ziemlich wehgetan. Durchfall und Erbrechen waren auch dabei und etwas Kratzen in der Lunge. Meine Laune war nicht gerade die Beste; ich würde sagen etwas depressiv und total lustlos.


Expertenkommentare zu diesem Fall

Kommentar von Prof. Dr. med. Rainer Thomasius

Die Kombination von Alkohol, Ecstasy und Cannabis hat im vorliegenden Fall zu einem „gelungenen Abend“ beigetragen. Hier scheinen die enthemmende Wirkung von Alkohol und Ecstasy mit der stimmungsverstärkenden Wirkung von Cannabis bzw. der aktivierenden Wirkung von Ecstasy zusammen gekommen zu sein.

Die beschriebenen negativen Erfahrungen (wahrscheinlich am nächsten Tag) sind auf die körperlichen und psychischen Auswirkungen der Einzelsubstanzen zurückzuführen. Bei Mischkonsum potenzieren sich diese Auswirkungen.

Alkohol kann durch seine toxische Wirkung auf Verdauungstrakt, Kreislauf und Gleichgewichtssinn zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall beitragen. Ecstasy erschöpft wichtige Botenstoffe im Gehirn. Dies kann Lustlosigkeit und Depressionen verursachen. Der Muskelkater deutet auf eine körperliche Überlastung durch Tanzen etc. hin, was unter dem Einfluss von stimulierenden Substanzen relativ rasch passiert, denn der Blick für eigene Leistungsgrenzen geht im Rausch verloren.

In schweren Fällen (insbesondere bei mangelnder Zufuhr nichtalkoholischer Getränke) kann die Überlastung des Organismus bis zu einem Kollaps oder einer Überhitzung (Hyperthermie) reichen.

Kommentar von Prof. Dr. med. Euphrosyne Gouzoulis-Mayfrank

Alkohol und Drogen, insbesondere Ecstasy, führen dazu, dass Warnsignale des Körpers nicht richtig wahrgenommen werden. Diese Wirkungen verstärken sich wahrscheinlich beim Mischkonsum. Ecstasy treibt z. B. den Blutdruck in die Höhe, zumal in Kombination mit Tanzen, das kann auch mal lebensgefährlich werden. Auch der Kater am Tag danach ist meistens schlimmer beim Mischkonsum, und das haben Sie ja auch so erlebt.

Problematisch sind aber auch die langfristigen, schleichenden Wirkungen. Alkohol in Mengen schädigt das Gehirn. Aktuelle Forschungen sprechen dafür, dass auch Ecstasy das Gehirn schädigt, so dass z. B. Gedächtnisprobleme und Lernschwierigkeiten sich einstellen. Diese langfristigen Hirnschäden durch Ecstasy („Neurotoxizität“) scheinen sich noch zu verstärken, wenn man die Drogen bei Partys, Discos u. ä. nimmt, wo man viel tanzt und der Körper überhitzt wird. Beim Konsum von Alkohol und Ecstasy in der Disco kommen also mehrere Faktoren zusammen, die langfristig in die gleiche negative Richtung wirken.


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