Home > News > Aktuelle Meldungen > Gefährliches Kammerflimmern durch illegale Stimulanzien
11.06.2025
Wer Kokain oder Methamphetamin konsumiert, hat ein deutlich erhöhtes Risiko für Herzrhythmusstörungen und plötzlichen Herztod, wie eine große Studie aus den USA aufzeigt.
Bild: wildpixel / iStock.com
Stimulanzien locken mit dem schnellen Kick. Die illegalen Drogen Methamphetamin und Kokain machen hellwach und steigern die Stimmung. Konsumierende fühlen sich großartig. Bekannt ist jedoch auch, dass Stimulanzien schädlich sind fürs Herz. Wie schädlich, das hat ein Forschungsteam aus den USA auf Basis einer riesigen Stichprobe untersucht.
Studienleiter Gregory Marcus und sein Team haben die Krankenakten von rund 30 Millionen Menschen ausgewertet, die sich zwischen 2005 und 2019 im Gesundheitssystem von Kalifornien in Behandlung begeben haben.
Die Analysen haben ergeben: Menschen, mit dokumentiertem Konsum von Methamphetamin oder Kokain, haben ein deutlich erhöhtes Risiko für lebensgefährliche Herzrhythmusstörungen. Das gilt besonders für Methamphetamin, das auch als Crystal Meth bekannt ist. Im Vergleich zu Personen der Kontrollgruppe, die weder Kokain noch Methamphetamin konsumieren, haben Crystal-Konsumierende ein fast doppelt so hohes Risiko für das so genannte Kammerflimmern.
Normalerweise ziehen sich die Herzkammern rhythmisch zusammen, um das Blut durch den Körper zu pumpen. Das geschieht durch elektrische Signale, die sich vom rechten Herzvorhof ausgehend über den gesamten Herzmuskel ausbreiten. Beim Kammerflimmern handelt es sich um chaotische, schnell aufeinanderfolgende Impulse. Der Herzmuskel zittert nur noch, ohne Blut dabei zu pumpen. Betroffene sind innerhalb von Sekunden bewusstlos und versterben, wenn keine schnelle Behandlung erfolgt.
Für viele Menschen, die in der Studie berücksichtigt wurden, kam die Hilfe jedoch zu spät. Im Vergleich zur Kontrollgruppe hatten Konsumierende von Kokain und Methamphetamin ein deutlich erhöhtes Risiko, vorzeitig zu versterben.
Mit Verweis auf frühere Studien erklärt das Forschungsteam, dass die Stimulanzien direkt Einfluss nehmen können auf die Entstehung elektrischer Impulse im Herzmuskel. Besonders hoch sei das Risiko beim Konsum von Kokain, wenn zusätzlich noch Alkohol konsumiert wird.
Das Risiko für Kammerflimmern durch Stimulanzien seien ungefähr vergleichbar mit denen anderer Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes oder Gefäßerkrankungen. Für Methamphetamin sei das Risiko sogar noch höher.
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