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17.12.2025
Immer mehr Jugendliche verzichten bewusst auf Drogen. Das legen die Ergebnisse einer aktuellen Trendstudie aus Frankfurt am Main nahe.

Bild: Constantinis / iStock.com
Es geht nur um Frankfurt am Main. Aber: „In keiner anderen Stadt in Deutschland werden neue Drogentrends unter Jugendlichen so früh erkannt wie in Frankfurt“, erklärt die Gesundheitsdezernentin Elke Voitl. Und der aktuelle Trend beim Drogenkonsum zeigt unter Frankfurter Jugendlichen seit Jahren klar nach unten.
Herausgefunden hat das ein Team des Instituts für Suchtforschung der Frankfurt University of Applied Sciences unter der Leitung von Bernd Werse. Die Studie „Monitoring-System Drogentrends (MoSyD)“ hat den Anspruch, das gesamte Spektrum des Drogengebrauchs in der Stadt zu erfassen. Dazu werden Befragungen in unterschiedlichen Lebenswelten durchgeführt, in denen Drogenkonsum eine Rolle spielen könnte. Das sind unter anderem Interviews in der offenen Drogenszene, im Partykontext sowie Befragungen von Schülerinnen und Schülern.
Den aktuellen Ergebnissen zufolge scheint der Drogenkonsum vor allem unter den Jugendlichen zwischen 15 und 18 Jahren immer mehr „out“ zu sein. Unter den Schülerinnen und Schülern sind die Konsumzahlen bei allen Substanzen rückläufig. Etwa jeder vierte junge Mensch hat noch nie Alkohol, Nikotin oder sonstige legale oder illegale Drogen konsumiert. Zum Vergleich: Im Jahr 2003 waren nur 4 Prozent der Jugendlichen komplett abstinent.
Mit 74 Prozent gab die Mehrheit der abstinenten Jugendlichen an, einfach kein Interesse an psychoaktiven Substanzen zu haben. An zweiter Stelle steht mit 57 Prozent die Sorge vor gesundheitlichen Folgen.
„Auch die Teillegalisierung von Cannabis hat nicht zu einer höheren Konsumbereitschaft unter Jugendlichen geführt – auch wenn das vielleicht einige anders erwartet haben“, sagt Werse. Vielmehr habe sich der Abwärtstrend der vergangenen Jahre fortgesetzt. Von den befragten Jugendlichen gaben aktuell 78 Prozent an, noch nie Cannabis konsumiert zu haben. Nur 6 Prozent konsumieren gelegentlich und 1 Prozent der Jugendlichen mindestens wöchentlich. Seit der ersten Erhebung im Jahr 2002 hätten noch nie so wenige Jugendliche Cannabis konsumiert.
Bei Lachgas und E-Zigaretten zeigen sich ebenfalls sinkende Konsumzahlen, nachdem diese in den Jahren zuvor deutlich angestiegen waren. Während 2022 noch 17 Prozent der Jugendlichen schon mal Lachgas konsumiert haben, sank dieser Wert 2024 auf 13 Prozent. Bei den E-Zigaretten hatten 2021 noch 46 Prozent der Jugendlichen angegeben, diese schon mal genutzt zu haben. 2024 sank die Konsumerfahrung auf 37 Prozent.
Quellen:
Online-Befragung zum Drogenkonsum in Europa (29.05.2024)
Jugendliche rauchen und trinken weniger aber vapen mehr (25.06.2025)
Führt Kiffen zum Tabakrauchen oder ist es andersherum? (25.09.2024)
Überdosis Stimulanzien wird oft nicht erkannt (20.08.2025)
Weniger Alkohol? Gewohnheiten spielen eine wichtige Rolle (13.11.2024)
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