Neuer Drogentest

28.11.2003

Er klingt niedlich, könnte aber für handfesten Streit zwischen Jugendlichen und ihren Eltern sorgen - "Gecko" heißt der neue Drogennachweistest, der in jeder Apotheke erhältlich ist.

Für 29,90 Euro wird der Drogentest "Gecko" in Apotheken vertrieben. Der Testhersteller Ulti Med verspricht eine Treffsicherheit von 95%. Nachgewiesen werden Amphetamin, Methamphetamin, Kokain, Opiate und Cannabis. Halluzinogene wie LSD und Psilocybin-haltige Pilze fallen durch das Gecko-Raster. Die Drogen-Spuren könnten nicht nur im Urin nachgewiesen werden, sondern auch als Feinstaub auf "kontaminierten Oberflächen", so der Hersteller. In der Bedienungsanleitung empfiehlt die Pharma-Firma die Untersuchung von kleinen Spiegeln, Aschenbechern oder gar der TV-Fernbedienung, sofern die "Testperson" diese regelmäßig anfasse. Damit könne zwar nicht der Konsum, aber mindestens der Kontakt zu Drogen bewiesen werden.

Doch professionelle Suchtberater sehen den Trend zum heimlichen Drogentest zu Hause skeptisch. "Damit kann der letzte Rest des Vertrauens zwischen Kind und Eltern verspielt werden", sagt Anne Jost, Chefin der Drogenprävention beim Frankfurter Verein für Arbeit und Erziehung (vae). Sie bezweifelt, dass ein derartiger Test zu einem vernünftigen Ergebnis führt. "Ich kann die Eltern in ihrer Angst ja verstehen", meint sie, "ihrem Kind kommen sie damit aber nicht näher." Besser sei ein Gespräch in ruhiger Atmosphäre, in dem die Eltern ihre Sorgen schildern sollten und Interesse zeigen. "Dann ist noch am ehesten eine Bereitschaft des Kindes zu erwarten, über die wahren Gründe des Drogenkonsums zu sprechen." Den Jugendlichen gehe es oft nur um ein reines Ausprobieren, bei schwerer wiegenden Problemen sei mit Verboten sowieso nichts zu erreichen.

Quellen:

www.aerztezeitung.de
www.ln-luebeck.de


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