Alkohol macht Männer schneller müde als Frauen

19.01.2006

Frauen sind schneller betrunken und entwickeln eher Krankheiten infolge des Alkoholkonsums. Das nahm man bislang an. Einer aktuellen Studie zufolge sind Frauen vermutlich jedoch nicht empfindlicher für die Alkoholwirkung. Vielmehr würden Männer sogar schneller ermüden.

Forscherinnen und Forscher der Duke University in Durkham (USA) kommen anhand einer tierexperimentellen Untersuchung zu dem Schluss, dass das weibliche Gehirn weniger empfindlich ist als das von Männern, wobei die Empfindlichkeit mit dem hormonellen Zyklus schwankt. Die Untersuchung stützt sich auf Experimente an Ratten, da die Nager einen ähnlichen Hormonzyklus haben wie Menschen und sich die Ergebnisse daher gut auf den Menschen übertragen lassen.

Bei den Tieren konnten deutliche Unterschiede der Alkoholwirkung je nach Geschlecht festgestellt werden. Die beruhigenden, einschläfernden Effekte waren bei den männlichen Ratten messbar stärker. Dies konnte über die Aktivität der Nervenzellen ermittelt werden. Bei den weiblichen Nagern wird die Reaktion auf Alkohol dagegen von den Geschlechtshormonen und dem Stadium ihres Menstruationszyklus bestimmt. Zu bestimmten Zeiten des Zyklus waren die Unterschiede in der Alkoholwirkung zwischen den Geschlechtern besonders deutlich.

„Die meisten Menschen denken, dass Alkohol bei Frauen stärker wirkt als bei Männern, aber dies ist darauf zurückzuführen, dass Frauen kleiner sind als Männer und es weniger alkoholische Getränke bedarf, um davon beeinflusst zu sein“, sagt Scott Swartzwelder, ein Mitglied des Forscherteams. Wenn allerdings die in Relation zum Körpergewicht unterschiedlichen Trinkmengen berücksichtigt werden, so würde deutlich werden, dass die Gehirnstrukturen, die für Müdigkeit verantwortlich sind, bei Frauen weniger sensibel reagieren als bei Männern.

Quellen:
www4.eurekalert.org
www.wissenschaft.de


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