Experten warnen vor Liquid Ecstasy

07.12.2005

Immer häufiger werden Konsumentinnen und Konsumenten von Liquid Ecstasy (GHB) mit Vergiftungen ins Krankenhaus eingeliefert. Einige fallen sogar ins Koma. Der Konsum habe ein „beängstigendes Ausmaß“ erreicht, berichtet das Wochenmagazin „Focus“.

Allein in diesem Jahr wurden in Baden-Württemberg 28 Jugendliche aufgrund von GHB-Konsum in Kliniken eingeliefert. Laut Focus wurden für die Länder Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein seit 1999 insgesamt 60 Vergiftungen durch Liquid Ecstasy registriert. Die Droge finde immer mehr Verbreitung, berichtet der Gießener Rechtsmediziner Harald Schütz dem Focus.

Liquid Ecstasy klingt zwar ähnlich wie die bekannte Partydroge mit Wirkstoff MDMA, außer dem Namen haben beide jedoch nichts gemeinsam. Der Wirkstoff von Liquid Ecstasy, GHB (Gammahydroxybuttersäure) , wirkt in geringen Mengen ähnlich wie bei einem Alkoholrausch entspannend bis euphorisierend. Wird die Dosis erhöht, verstärkt sich die sedierende (einschläfernde) Wirkung jedoch bis hin zur Bewusstlosigkeit. GHB wirkt hemmend auf die Herzaktivität und das Atemzentrum. Besonders gefährlich ist der gleichzeitige Konsum von Alkohol, Opiaten und Medikamenten. Dabei kann die atemlähmende Wirkung derart verstärkt werden, dass es zur Atemnot (Atemdepression) bis hin zur vollständigen Unterdrückung der Atmung kommen kann.

Quellen:
Ärzte Zeitung
RP-online
Focus 48/2005, S. 60 f. H. Reinke-Nobbe, G. Schattauer


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