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01.10.2025
Vor allem tägliches Kiffen geht auf die Lunge. Eine große US-Studie zeigt auf, dass inhalierter Cannabis das Risiko für Asthma erhöht – unabhängig vom Tabakrauchen.
Bild: CactuSoup / iStock.com
Atemnot, Geräusche beim Atmen und Husten mit Auswurf. Hinter diesen Atembeschwerden kann sich Asthma oder sogar die chronisch obstruktive Lungenerkrankung COPD verbergen. Seit Langem ist bekannt, dass Tabakrauchen das Risiko für Asthma und COPD erhöht. Doch wie sieht es mit Cannabis aus? Forschende aus den USA sind dieser Frage auf Basis einer großen Stichprobe nachgegangen.
Studienleiterin Alison Rustagi und ihr Team haben die Daten von knapp 380.000 Erwachsenen zwischen 18 und 74 Jahren herangezogen, die an einer großen Gesundheitsbefragung in den USA teilgenommen haben. Rund 23.000 gaben an, in den letzten 30 Tagen Cannabis inhaliert zu haben, also durch Rauchen oder Vaporisieren. Die Forschenden wollten herausfinden, ob sich unabhängig vom Tabakrauchen ein Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und Asthma oder COPD nachweisen lässt.
Für Asthma waren die Ergebnisse eindeutig: Das Inhalieren von Cannabis stand sowohl bei jungen als auch bei älteren Erwachsenen mit Asthma in Zusammenhang. Dabei zeigte sich eine klare Dosis-Wirkungs-Beziehung: Je häufiger Cannabis in den letzten 30 Tagen inhaliert wurde, desto größer war die Wahrscheinlichkeit für Asthma. Dieser Zusammenhang bestand auch dann, wenn in der Gruppe der Cannabiskonsumierenden nur jene berücksichtigt wurden, die noch nie Tabak geraucht haben.
Für COPD zeigte sich oberflächlich betrachtet ebenfalls ein Zusammenhang mit Cannabiskonsum. Allerdings war dieser Zusammenhang nach Ausschluss von Personen, die auch Tabak rauchten, statistisch nicht mehr eindeutig nachweisbar.
Das Fehlen eines statistisch bedeutsamen Zusammenhangs mit COPD bedeute jedoch nicht, dass Cannabis in dieser Hinsicht sicher sei, erklären die Forschenden. COPD entwickele sich meist erst nach langjährigem Rauchen. Die an der Studie beteiligten älteren Erwachsenen hatten in jungen Jahren aber vergleichsweise wenig Cannabis geraucht. Das könne ein Grund dafür sein, warum bei den Älteren der Studie kein Zusammenhang mit COPD nachgewiesen werden konnte.
Belastbare Aussagen zu COPD und Cannabis seien zudem erst mit langjährigen Wiederholungsbefragungen möglich, erklären Rustagi und ihr Team. Ihre Studie liefere aber dennoch ausreichend Hinweise, um vor einem COPD-Risiko zu warnen, zumal auch andere Forschungsarbeiten in dieser Richtung weisen würden.
Die Studie macht somit deutlich, dass inhalierter Cannabis die Atemwege schädigen kann. Das Risiko steigt mit der Intensität des Konsums. Das gilt insbesondere für den täglichen Konsum. Cannabiskonsumierenden wird generell empfohlen, auf das Rauchen zu verzichten und maximal nur ein- bis zweimal pro Woche zu konsumieren. Alternativen zum Rauchen sind das Vaporisieren oder der Konsum von Edibles. Beide Konsumformen sind zwar ebenfalls nicht ohne Risiko, mindern aber die Belastung für die Lunge. Das Programm Quit the Shit unterstützt Cannabiskonsumierende kostenlos dabei, ihren Konsum zu reduzieren oder einzustellen.
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