COVID-19: Häufiger schwere Krankheitsverläufe unter Raucherinnen und Rauchern

24.02.2021

Eine Studie aus den USA hat nachweisen können, dass Raucherinnen und Raucher häufiger schwer erkranken, wenn sie sich mit dem Corona-Virus infizieren. Auch die Sterberate ist erhöht.

Bild: Morsa Images / istockphoto.com

Welche Rolle spielt das Tabakrauchen bei COVID-19? So wird die Krankheit bezeichnet, die durch das Corona-Virus verursacht wird. Ein Forschungsteam um Studienleiterin Katherine Lowe erklärt, dass die bisherigen Forschungsergebnisse nicht ganz eindeutig seien. Ihre Studie mit Krankenhausdaten von über 7.000 Patientinnen und Patienten soll nun für mehr Klarheit sorgen.

Lowe und ihr Team haben die Patientenakten des Cleveland Krankenhauses ausgewertet. Alle Fälle, die zwischen dem 8. März und 25. August 2020 positiv auf das Corona-Virus getestet wurden und von denen Angaben zum Rauchstatus vorliegen, sind in die Analyse eingegangen.

Dosis-Wirkungsbeziehung zwischen Rauchen und Schwere des Krankheitsverlaufs

Die Ergebnisse weisen auf eine Dosis-Wirkungs-Beziehung hin. Je intensiver die Personen in der Vergangenheit geraucht hatten, desto höher war die Wahrscheinlichkeit für einen schweren Verlauf der Krankheit COVID-19. Die Intensität des Rauchens wurde gemessen in Packungsjahren. Beispielsweise entsprechen zehn Packungsjahre dem täglichen Rauchen von einer Packung Zigaretten über zehn Jahre. Den gleichen Wert erreicht eine Person, wenn sie zwei Packungen pro Tag über fünf Jahre raucht.

Im Vergleich zu Personen, die nie geraucht haben, haben Raucherinnen und Raucher mit 10 bis 30 Packungsjahren ein 1,4-fach höheres Risiko, wegen eine Corona-Infektion im Krankenhaus behandelt werden zu müssen. Bei 30 Packungsjahren war das Risiko mehr als doppelt so hoch. Stark Rauchende hatten auch ein fast doppelt so hohes Risiko, an den Folgen einer Corona-Infektion zu sterben. Das höhere Alter der langjährig stark Rauchenden war dabei bereits berücksichtigt.

Rauchende haben viele Vorerkrankungen

Eine vertiefte Analyse verdeutlichte, dass Vorerkrankungen einen bedeutsamen Einfluss auf den Krankheitsverlauf und das Sterberisiko haben. So litten langjährige Raucherinnen und Raucher vermehrt unter Bluthochdruck oder waren übergewichtig. Doch auch nach Einbezug aller relevanten Risikofaktoren blieb das Rauchen nach Aussage des Forschungsteams ein unabhängiger Faktor, der zu schweren Krankheitsverläufen und erhöhten Sterberaten beiträgt.

 

Quelle:

Lowe, K. E., Zein, J., Hatipoğlu, U. & Attaway, A. (2021). Association of Smoking and Cumulative Pack-Years Exposure With COVID-19 Outcomes in the Cleveland Clinic COVID-19 Registry. JAMA Intern Med., doi: 10.1001/jamainternmed.2020.8360.


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