Ein Enzym bestimmt den „Kater“

28.07.2005

Der Kopf brummt, der Magen spielt verrückt, man fühlt sich elend - die typischen Folgen von zuviel Alkohol werden durch ein Abbauprodukt des Alkohols hervorgerufen. Ein körpereigenes Enzym spielt dabei eine wichtige Rolle: Ist es inaktiv, kann der Körper Alkohol schlecht abbauen.

Der Abbau von Alkohol (Ethanol) durchläuft drei Stufen: Im ersten Schritt wird Ethanol zu Acetaldehyd umgewandelt, das für den Körper sehr schädlich ist und die typischen Katersymptome hervorruft. Im zweiten Schritt wird Acetaldehyd mittels des Enzyms ALDH (Aldehyddehydrogenase) in Essigsäure umgewandelt, die für den Körper weniger problematisch ist. Der letzte Prozess wandelt Essigsäure zu Kohlendioxid und Wasser.

Eine japanische Studie bestätigte nun die entscheidende Rolle von ALDH beim Abbau von Alkohol und der Entwicklung eines „Katers“. Das Forscherteam befragte 251 Angestellte zu ihren Trinkgewohnheiten und ihren körperlichen Reaktionen auf Alkohol. Außerdem wurde das Blut der Versuchsteilnehmer darauf untersucht, welche Variante des Enzyms ALDH sie besaßen. Die Studie zeigt, dass Personen mit einer inaktiven Variante von ALDH bereits nach einer geringen Menge Alkohol einen Kater entwickeln. Der Körper ist durch das inaktive ALDH nicht fähig, Acetaldehyd in Essigsäure umzuwandeln.

Die Medizin nutzt diese Erkenntnisse für die Behandlung von Alkoholabhängigen. Bestimmte Medikamente hemmen den Abbau von Acetaldehyd und sorgen somit für schlimme Katersymptome. Wegen der heftigen Nebenwirkungen beschränkt sich der Einsatz auf wenige Fälle, in denen der Kranke zu einer zuverlässigen Zusammenarbeit mit dem Arzt willens und fähig ist.

Quellen:

www.scienceticker.de
www.reactivereports.com
www.t-online.ch
www.netdoktor.de


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