Einstellung zu Drogen wird früh beeinflusst

24.11.2005

In einer Verhaltensstudie mit Kindern haben amerikanische Medizinerinnen und Mediziner herausgefunden, dass bereits Zweijährige im Rollenspiel Zigaretten und Alkohol für einen geselligen Abend einplanen, wenn sie den Konsum bei ihren Eltern oder in Filmen beobachtet haben.

Das Team um Madeline Dalton untersuchte die Sichtweisen zwei- bis sechsjähriger Kinder zu Tabak und Alkohol. Da Kinder aufgrund ihres sprachlichen Entwicklungsstandes nicht einfach zu ihren Einstellungen befragt werden können, wurde das Verhalten der Kinder im Spiel beobachtet. Die Forscherinnen und Forscher entwickelten ein Rollenspiel mit Puppen und einem Kaufladen mit 73 verschiedenen Produkten, darunter auch Zigaretten, Wein und Bier. Eine der Wissenschaftlerinnen spielte die Verkäuferin, die Einkäuferin bzw. der Einkäufer wurde von einem Kind gespielt. Die Aufgabe war, in dem Kaufladen Produkte für einen Abend mit Freunden einzukaufen.

Die Forscherinnen fanden heraus, dass die Kinder viermal häufiger Zigaretten kauften, wenn die Eltern der Kinder rauchten. Tranken die Eltern mindestens einmal im Monat Alkohol, so kauften ihre Kinder auch mit dreimal höherer Wahrscheinlichkeit alkoholische Getränke. Durften die Kinder Filme anschauen, die erst für Jugendliche oder Erwachsene frei gegeben sind, setzten sie Alkoholika fünfmal häufiger auf ihre Einkaufsliste.

„Unsere Daten lassen vermuten, dass die Beobachtung des Verhaltens von Erwachsenen und besonders der Eltern Kinder im Vorschulalter derart beeinflusst, dass sie Rauchen und Trinken als angemessen beziehungsweise maßgeblich in sozialen Situationen ansehen“, schließen die Forscherinnen. Damit könnte bereits der Grundstein für späteren Konsum gelegt werden.

Quelle:

Studie (Abstract)


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