Immer mehr Jugendliche wegen Alkoholmissbrauch im Krankenhaus

24.05.2004

Eine Studie der Gmünder Ersatzkasse belegt einen drastischen Anstieg der Krankenhauseinweisungen wegen Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen. Junge Frauen seien besonders gefährdet.

Offenbar zielt das erst kürzlich beschlossene Gesetz zur Besteuerung der Alkopops in die richtige Richtung, denn Zahlen des neuen Gesundheitsreports der Gmünder ErsatzKasse (GEK) belegen, dass von allen Altersgruppen die 15- bis 19-Jährigen am häufigsten wegen Alkoholmissbrauch in ein Krankenhaus eingeliefert werden, darunter vor allem Frauen und Mädchen. Damit werden die kürzlich im Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung vorgestellten Zahlen untermauert.

Das Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitssystemforschung (ISEG, Hannover) hat die Krankenhausdaten der GEK danach ausgewertet, wie viele Versicherte in den letzten Jahren wegen Alkoholmissbrauch eingewiesen wurden und welche Auffälligkeiten dabei bestanden. Basis der Auswertungen bildeten die anonymisierten Routinedaten zu insgesamt 2,1 Millionen Behandlungsfällen in den Jahren 1990 bis 2003.

Nach Angaben des „Gesundheitsreports 2004“ der GEK bildet der Alkoholmissbrauch bei Männern mittlerweile den zweithäufigsten Anlass zur Krankenhausbehandlung (nach der Diagnose "Chronisch ischämische Herzkrankheit"). Doch der Anstieg der Alkoholproblematik betreffe nicht nur die Männer. So habe sich die Behandlungsrate unter weiblichen Jugendlichen der Studie zufolge innerhalb von gut zehn Jahren fast verdreifacht, womit sich der bisherige Unterschied zu männlichen Jugendlichen deutlich reduziert habe.

Siehe auch News: "Trinken bis zum Umfallen" (vom 23.04.04)

Quelle:

Gmünder Ersatzkasse (Pressemitteilung)


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