Mehr Notfallbehandlungen wegen 420

18.06.2025

420 ist der Code für ein besonderes Event im Jahr. Zumindest für Cannabiskonsumierende. Manche von ihnen landen an diesem Tag allerdings in der Notaufnahme, wie eine aktuelle Studie zeigt.

Bild: Hugh Hull / iStock.com

Für Cannabis-Fans ist der 20. April eine Art Feiertag. Im englischen wird der Tag auch als four-twenty bezeichnet oder 420. Allein in den USA sollen sich Tausende Menschen zum gemeinsamen Kiffen an diesem Tag treffen. Tausende Menschen, die gleichzeitig kiffen? Hat das womöglich medizinisch messbare Auswirkungen? Ein US-amerikanisches Forschungsteam hat sich das gefragt und die Daten von Notfallambulanzen ausgewertet.

Studienleiter Ateev Mehrotra und sein Team haben eine riesige Datenbank angezapft, in der die anonymisierten Gesundheitsinformationen von Millionen von Menschen gespeichert sind. Auch über ihre Besuche in Notfallambulanzen. Die Forschenden wollten herausfinden, ob sich der 20. April in der Statistik notfallmedizinischer Behandlungen niederschlägt.

Dazu ermittelten sie, wie viele Menschen zwischen 2016 und 2023 jeweils am 20. April wegen Cannabis in einer Notfallambulanz in den USA behandelt wurden. Zu Vergleichszwecken wiederholten sie diese Prozedur für den 13. und 27. April. Die Kontrolltage lagen also je eine Woche vor und nach dem 20. April.

17 Prozent mehr Besuche in Notfallambulanzen wegen Cannabis

Im Ergebnis waren es durchschnittlich 569 Personen, die an den Kontrolltagen wegen Cannabis in einer Notfallaufnahme behandelt wurden. Am 20. April lag der Durchschnittswert jedoch bei 663 Personen. An diesem Tag sind 17 Prozent mehr Besuche wegen Cannabis-bezogener Probleme in Notfallambulanzen registriert worden.

Besonders junge Erwachsene im Alter zwischen 25 und 34 Jahren waren für diesen Anstieg verantwortlich. Für Personen dieser Altersgruppe war das Risiko, am 20. April in einer Notfallambulanz zu landen, um 30 Prozent erhöht. In den meisten Fällen waren mentale Probleme wie Psychosen nach Cannabiskonsum der Grund für die Behandlung. Auch das Risiko für Magen-Darm-Beschwerden war erhöht. Beispielsweise können zyklisch auftretende Brechattacken eine Folge von Cannabiskonsum sein.

Mehr Verkehrstote am 20. April

Bereits im Jahr 2018 hatte sich eine Studie ebenfalls mit dem 20. April und den möglichen Auswirkungen des kollektiven Kiffens befasst. Die Forschenden hatten herausgefunden, dass besonders unter jungen Erwachsenen das Risiko für einen tödlichen Verkehrsunfall am 20. April um 38 Prozent höher war, als an anderen Tagen.

 

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