Mischung aus Alkohol und Energy-Drinks erhöht Unfallgefahr

16.11.2007

Der Konsum von alkoholischen Getränken, die mit Energy-Drinks gemischt werden, führt zu erheblichen höheren Unfallrisiken, als wenn nur Alkohol getrunken wird. Dies ist das Ergebnis einer US-amerikanischen Studie unter Collegestudentinnen und -studenten.

Russischer Schnaps und flügelverleihende Gummibärchenbrause, das sind die „klassischen“ Zutaten, alkoholischer Mixgetränke mit so genannten Energy-Drinks. Letzteres bezieht sein „Energie“ vor allem aus dem enthaltenen Koffein. Durch das Mischen von Alkohol mit koffeinhaltigen Energy-Drinks wird der müde machende Effekt des Alkohols verringert, so dass oftmals mehr und länger Alkohol getrunken wird.

Bereits in einer früheren Studie konnte nachgewiesen werden, dass der wachmachende Effekt allerdings nur subjektiv stimmt. Bei Tests, in denen unter anderem die Körpermotorik und Reaktionszeit gemessen wurde, führte der gleichzeitige Konsum von Alkohol und Energy-Drinks im Vergleich zum alleinigen Verzehr von Alkohol zu keinen besseren Ergebnissen. Beim Mischkonsum von Alkohol und Energy-Drinks tendierten die Probandinnen und Probanden zudem dazu, ihre eigene Trunkenheit zu unterschätzen.

In der aktuellen Studie der Wake Forest University in den USA wurde nun nachgewiesen, dass diese Unterschätzung offenbar fatale Folgen hat. Das Forschungsteam unter der Leitung von Dr. Mary O’Brian fand heraus, dass Studierende, die eine Vorliebe für Alkohol gemischt mit Energy-Drinks haben, sich mit einer zweifach höheren Wahrscheinlichkeit verletzten, so dass sie ärztlich versorgt werden müssen, verglichen mit Personen, die nur Alkohol trinken. Beim Konsum von Alkohol-Energy-Drink-Mischgetränken besteht zudem eine doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit, andere sexuell auszunutzen oder selber Opfer von ungewolltem Sex zu werden. Die Ergebnisse basieren auf einer Internetbefragung, an der über 4.000 Studierende von 10 Universitäten teilgenommen haben.

Zwar trinken die Studierenden, die Alkohol mit Energy-Drinks mischen, meist mehr Alkohol bei einer Trinkgelegenheit, Dr. O’Brian betont aber, dass die Ergebnisse auch dann noch signifikant sind, wenn der Effekt der getrunkenen Menge Alkohol statistisch herausgerechnet wird. „Studenten, deren motorische Fähigkeiten, visuelle Reaktionszeiten und Urteilsfähigkeit durch Alkohol verschlechtert werden, nehmen dies womöglich nicht wahr, wenn sie zusätzlich ein Stimulantium einnehmen“, sagt O’Brien. „Es werden nur die Symptome der Trunkenheit reduziert -  nicht aber die Trunkenheit.“

Siehe auch:
„Energy-Drinks täuschen über Trunkenheit hinweg“ (Meldung vom 11.04.2006)
Energy-Drinks (im drogenlexikon)

Quelle:
Pressemitteilung


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