Warnhinweise wirken

09.02.2007

In Deutschland und vielen anderen Länder müssen Warnhinweise auf Zigarettenschachteln gedruckt werden. Sie sollen dazu beitragen, dass Raucherinnen und Raucher ihren Konsum überdenken und aufgeben. Während der Einführung wurde viel über den Nutzen von Warnhinweisen diskutiert. Eine multizentrische Studie hat nun Belege dafür erbracht, dass sie tatsächlich Wirkung zeigen.

Zwischen 2002 und 2005 hat ein internationales Forschungsteam die Auswirkungen von Warnhinweisen in den USA, Kanada, Großbritannien und Australien untersucht. Etwa 15.000 Raucherinnen und Raucher wurden unter anderem dazu befragt, ob die Warnhinweise etwas an ihrem Verständnis über die Risiken des Rauchens verändert haben und dies sie zum Rauchausstieg oder anderen Verhaltensänderungen motiviert habe.

In der Studie namens „International Tobacco Control Four Country Survey“ wurden die Befragungen ungefähr zwei Monate bevor in Großbritannien neue Warnhinweise eingeführt wurden durchgeführt sowie 6, 18 und 32 Monate später. Die Warnhinweise sind in den untersuchten Ländern unterschiedlich gestaltet. Während die aktuellen Warnhinweisen in Großbritannien besonders großflächig auf den Zigarettenpackungen aufgebracht sind und Schockbilder beinhalten, werden in den USA nur Texthinweise seitlich auf der Packung angebracht.

Die Ergebnisse konnten aufzeigen, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen der Auffälligkeit der Warnhinweise und der Wirkung, die diese auf die rauchenden Personen haben. Raucherinnen und Raucher in Großbritannien waren nach Einführung der Warnhinweise am stärksten davon beeinflusst. Sie fühlten sich stärker dazu angehalten über die Risiken des Rauchens und den Rauchausstieg nachzudenken als Raucherinnen und Raucher anderer an der Studie beteiligten Länder.

Die Europäische Union hat im Oktober 2004 Vorschläge für kombinierte Text-Bild-Warnhinweise vorbereitet, die von den EU-Mitgliedsstaaten auf freiwilliger Basis auf Zigarettenpackungen angebracht werden können. In Deutschland sind sie noch nicht eingeführt, werden aber von Fachleuten gefordert. „Die Warnhinweise sind die preiswerteste Kampagne gegen das Rauchen. 80 Prozent aller Raucher glauben, dass die Warnungen ihr Verhalten beeinflussen", sagt die Dr. Martina Pötschke-Langer vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg dazu in der Ärzte Zeitung.

Mehr dazu:
Warnhinweise in Deutschland
Warnhinweise der EU (pdf, 780 kB)

Quelle:
ScienceDaily
Ärzte Zeitung


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