Alkopops zum Rauchen

27.07.2007

In Berlin rauchen mehr Jugendliche Wasserpfeife als Zigaretten. Dies ist das Ergebnis einer Studie des Bezirksamts im Stadtteil Friedrichshain-Kreuzberg. In den Szene-Kneipen sei die Shisha immer häufiger zum üblichen Kneipen-Utensil geworden. Ähnlich wie bei den Alkopops, deren süßer Geschmack den Alkoholanteil überdeckt, würde der gekühlte und durch Fruchtaromen angereicherte Rauch der Shishas, den scharfen Tabakrauch abmildern und damit den Einstieg in das Rauchen leichter machen. Der Rauch enthält aber mindestens ebenso viele Schadstoffe wie der von Zigaretten.

Das Berliner Bezirksamt im Stadtteil Friedrichshain-Kreuzberg hat eine Befragung zum Wasserpfeifenkonsum unter 1.140 Schülerinnen und Schülern durchgeführt. Bei den befragten Schülerinnen und Schülern unter 16 Jahren gaben 31 Prozent an, Wasserpfeifen zu rauchen, hingegen würden nur 16 Prozent zur Zigarette greifen. Allerdings würden nur etwas mehr als ein Drittel (38 %) der Jugendlichen das Wasserpfeifenrauchen für annähernd so gefährlich halten wie das Zigarettenrauchen. „Es muss eine erschreckende Unkenntnis der Gesundheitsgefahren, die vom Wasserpfeifenrauchen ausgehen, verzeichnet werden“, sagt Gesundheitsstadtrat Knut Mildner-Spindler.

Das Bezirksamt hat auch Wirte von 18 Wasserpfeifen-Lokalen interviewt. Über drei Viertel der Wirte meinten, dass die Gesundheitsgefahren des Wasserpfeifenrauchens nicht denen des Zigarettenrauchens ähneln. Tatsächlich ist der Rauch von Wasserpfeifen mindestens ebenso schädlich wie der von Zigaretten. Darauf weist eine Studie des Bundesinstituts für Risikobewertung hin. So kühlt das Wasser in der Shisha den Rauch zwar ab, Schadstoffe wie Teer und Kohlenmonoxid werden hingegen nicht herausgefiltert. Da der Rauch angenehm kühl ist, wird dieser zudem tiefer in die Lunge eingeatmet. Außerdem werden durch die gemeinschaftliche Nutzung von Shishas Infektionskrankheiten begünstigt.

Darüber hinaus wurde in den Berliner Wasserpfeifen-Lokalen Feinstaubmessungen durchgeführt. Die Messungen ergaben in acht Wasserpfeifen-Lokalen Feinstaubwerte, die sonst nur in stark mit Zigarettenrauch belasteten Diskotheken oder in mit rauchenden Personen besetzten Autos gefunden wurden.

Siehe auch:
„Wasserpfeifen nicht harmloser als Zigaretten“ (Meldung vom 30.05.2005)

Quelle:
Pressemitteilung


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