Light-Zigaretten ebenso schädlich

20.01.2004

Der Vergleich des Lungenkrebsrisikos bei Rauchern, die unterschiedliche Zigarettentypen bevorzugen zeigt, dass der Teergehalt kaum eine Rolle spielt. Lediglich filterlose Zigaretten mit besonders hohem Teergehalt verursachen signifikant häufiger Atemwegstumore als andere Zigarettensorten.

Diese Ergebnisse sind Teil einer groß angelegten Längsschnittstudie zur Krebsvorbeugung (Cancer Prevention Study) in den USA. Mehr als 900.000 Teilnehmer/innen wurden bei der Aufnahme in die Studie nach ihren Rauchgewohnheiten und ihrer bevorzugten Zigarettenmarke befragt. Über sechs Jahre hinweg (1982-1988) untersuchten die Forscher alle Todesfälle, die auf bösartige Tumore der Atemwege zurückzuführen waren.

Demnach hätten die Konsumenten von Filterzigaretten mit einem Teergehalt von weniger als 7 Milligramm pro Zigarette (Light-Zigaretten) das gleiche Risiko für einen tödlichen Atemwegstumor wie Raucher, die Filterzigaretten mit 8 bis 14 oder mit 15 bis 21 Milligramm Teer bevorzugten. Lediglich Raucher von Zigaretten mit hohem Teergehalt (mehr als 22 Milligramm), die nur ohne Filter erhältlich sind, würden ein um 50 bis 75 Prozent höheres Erkrankungsrisiko haben als Filterraucher.

Die Autoren der Studie erklären die Befunde einerseits mit der Praxis des kompensatorischen Rauchens: Raucher, die von einer stärkeren zu einer Light-Zigarette wechseln, würden oft nicht nur mehr Zigaretten am Tag rauchen, sondern neigten auch dazu, die Luftlöcher am Filter zu blockieren, tiefer zu inhalieren und den Rauch länger in der Lunge zu belassen. Der mit Hilfe von Maschinen gemessene Teerwert stimme daher oft nicht mit der tatsächlich inhalierten Menge überein. Andererseits, so die Forscher, könne aufgrund des Teergehalts nur bedingt auf die Menge der krebsfördernden Nitrosamine geschlossen werden.

Quellen:

Berliner Zeitung vom 19.01.2004

Originalliteratur:
Harris, J. E., Thun, M. J., Mondul, A. M. & Calle, E. E. (2004). Cigarette tar yields in relation to mortality from lung cancer in the cancer prevention study II prospective cohort, 1982-8. British Medical Journal, 328, 72. PDF (117 KB)


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