Kichern statt koksen

05.12.2003

Ein guter Witz aktiviert dieselben Hirnregionen, wie Kokain. Zu diesem Ergebnis kommen Neurowissenschaftler der Stanford University in den USA.

Das Wissenschaftlerteam bat 16 Probanden, die witzigsten Comicstrips aus einer Reihe vorgelegter Cartoons auszuwählen. Während die Teilnehmer kicherten und lachten, schauten die Forscher ihnen mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie quasi in den Kopf. Die funktionelle Magnetresonanztomographie ist ein spezielles Röntgenverfahren, das Vorgänge im Gehirn sichtbar machen kann.

Durch das Betrachten der Cartoons würden bestimmte Belohnungszentren im Gehirn aktiviert, die auch durch Kokain, Geld oder hübsche Gesichter stimuliert werden, so die Forscher. Eine spezielle Hirnregion, der Nukleus accumbens, reagierte bei besonders witzigen Cartoons mit Erregung, zeigte sich hingegen "lustlos" bei lahmen Witzen.

Projektleiter Allan Reiss sieht ein mögliches Anwendungsgebiet in der Diagnose von Depressionen. Er hofft, dass die Ergebnisse helfen, Depressionen bereits in ihren frühen Phasen diagnostizieren zu können.

Quelle:

www.nature.com

Originalquelle:
Mobbs, D., Greicius, M. D., Abdel-Azim, E. Menon, V. & Reiss, A. L. (2003). Humor Modulates the Mesolimbic Reward Centers. Neuron, 40, 1041-148. PDF (05.12.2003).


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