Rauchverbot verbessert Gesundheit von Barpersonal erheblich

13.10.2006

Schon wenige Wochen nach Einführung eines umfassenden Rauchverbots zeigen sich deutliche gesundheitliche Verbesserungen beim Barpersonal. Dies zeigt eine aktuelle Studie in Schottland, wo seit dem 26. März 2006 ein Rauchverbot in allen Gaststätten besteht.

Passivrauchen hat massive gesundheitliche Konsequenzen, doch die konkreten Auswirkungen auf einzelne Personen sind meist schwer zu messen. Durch die Einführung eines Rauchverbots in Schottland ergab sich für Daniel Menzies und seine Forschungsgruppe von der Universität Dundee die Gelegenheit, dieses Manko zu beheben. Sie untersuchten 77 schottische Barkeeperinnen und Barkeeper jeweils vor und kurz nach Einführung des Rauchverbots auf ihren Gesundheitszustand. Sie veröffentlichten ihre Ergebnisse in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift der American Medical Association (JAMA, 296, 1742-1748).

Die Ergebnisse könnten kaum eindeutiger sein: Vor dem Inkrafttreten des Rauchverbots litten 79 Prozent der Barkeeper über Atemwegsymptome wie Keuchen, Atembeschwerden, Husten oder Schleimbildung oder haben über Irritationen in Augen, Hals oder Nase geklagt. Bereits nach einem Monat ohne Tabakqualm am Arbeitsplatz ließen sich nur noch bei 53 Prozent derartige gesundheitliche Beeinträchtigungen nachweisen. Nach einem weiteren Monat ging die Quote der genannten Gesundheitsprobleme sogar auf 47 Prozent zurück. Das ist ein Rückgang um absolut 32 Prozent - innerhalb von zwei Monaten.

Nach Angaben der Autorinnen und Autoren der Studie profitierten vor allem die Asthmatiker unter dem Barpersonal. Sie litten seltener unter Verengung der Luftwege und berichteten über eine Verbesserung ihrer Lebensqualität.

In einem Kommentar in derselben Ausgabe der Fachzeitschrift lässt Mark Eisner von der Universität von Kalifornien in San Francisco keinen Zweifel an der Notwendigkeit eines Rauchverbots in öffentlichen Lokalen. Auch in Deutschland werden die Stimmen für ein Rauchverbot lauter. So wurde erst kürzlich eine Umfrage vom Deutschen Krebsforschungszentrum veröffentlicht, nach der sich zwei Drittel der deutschen Bevölkerung rauchfreie Gaststätten wünscht.

Siehe auch topthema: „Kellner mit Atemschutzmaske“ (Oktober 2006)

Quellen:
Pressemitteilung JAMA
Deutsches Ärzteblatt
News vom 12.10.2006 „Mehrheit für rauchfreie Gaststätten“


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