Schlechter Schlaf und Drogenkonsum - ein Zusammenhang?

12.06.2015

Erholsamer Schlaf ist für den Menschen überlebensnotwendig. Schlechter Schlaf kann hingegen unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden einschränken. Eine Studie aus den USA hat untersucht, ob Schlafstörungen bei jungen Menschen auch mit Alkohol- und Drogenkonsum in Zusammenhang steht.

Mann liegt im Bett und schaut auf Smartphone in der Hand

Bild: © nito / Fotolia.com

Klingeling. Aufstehen! Wenn der Wecker morgens klingelt, brauchen die meisten Menschen noch eine Weile, um ganz wach zu sein. Das ist normal. Doch manche Menschen fühlen sich die meiste Zeit des Tages müde und schlapp. Ein möglicher Grund sind Schlafstörungen.

Geschätzt wird, dass etwa jeder fünfte Jugendliche unter Schlafstörungen leidet. Tagesmüdigkeit wirkt sich nicht nur auf unsere Stimmung und Produktivität aus. Studien deuten darauf hin, dass auch der Konsum von Alkohol und Drogen in Zusammenhang steht mit Schlafstörungen. Eine aktuelle Studie aus den USA hat das Thema genauer unter die Lupe genommen.

Studienleiterin Maria M. Wong und ihr Team von der Idaho State University haben dazu über 6.000 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 16 und 22 Jahren befragt. Über einen Zeitraum von acht Jahren wurden die Teilnehmenden drei Mal sowohl zu ihrem Alkohol- und Drogenkonsum als auch zu ihrem Schlafverhalten befragt.

Mehr riskantes Verhalten bei Schlafproblemen

Die Ergebnisse bestätigten die Vermutung. Teilnehmende, die zur ersten Befragung von Schlafproblemen berichteten, neigten mit einer höheren Wahrscheinlichkeit später zu riskantem Alkohol- und Drogenkonsum. Sie hatten häufiger alkoholbedingte Konflikte mit anderen Personen, es fanden mehr Alkoholexzesse statt, sie fuhren öfter unter Alkoholeinfluss Auto und bereuten häufiger Sex, der im Alkoholrausch stattgefunden hatte, Zudem hatten sie mehr Probleme aufgrund des Konsums illegaler Drogen.

Das Forschungsteam vermutet, dass der generelle Einfluss von schlechtem Schlaf auf das Gemüt schuld sein könnte: Das Gehirn arbeitet nicht optimal, die Laune wird schlechter. Aufgaben, die Konzentration erfordern, benötigen mehr Anstrengung. Der Griff zu Alkohol und anderen Drogen erscheint dann womöglich verlockend, um sich zu entlasten.

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