Zusammenhang zwischen exzessivem Internet-Surfen und Depressionen

26.02.2010

Das Internet ist inzwischen für viele Menschen ein selbstverständliches Alltagsmedium. Doch manche Personen zeigen ein exzessives Nutzungsmuster, das als Internetsucht bezeichnet wird. In der Studie zweier britischer Forscherinnen konnte nachgewiesen, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen Depressionen und Internetsucht.

„Während viele von uns das Internet benutzen, um Rechnungen zu zahlen, einzukaufen oder E-Mails zu versenden, gibt es eine kleine Gruppe von Personen, denen es schwer fällt, die Zeit, die sie online verbringen, zu kontrollieren, bis das Verhalten in Konflikt gerät mit anderen Alltagsaufgaben“, erläutert Catriona Morrison, Leiterin der Studie. Zusammen mit ihrer Kollegin Helen Gore sind sie den psychischen Auffälligkeiten von exzessivem Internetnutzerinnen und -nutzern nachgegangen.

Die Forscherinnen haben hierzu eine Online-Befragung durchgeführt, an der 1.319 Personen im Alter zwischen 16 und 51 Jahren teilgenommen haben. Davon wurden 18 Personen, das sind 1,2 Prozent der Gesamtstichprobe, anhand ihrer Angaben als internetsüchtig klassifiziert. Zur weiteren Analyse wurden diese Personen einer vergleichbaren Stichprobe nicht-abhängiger Personen gegenüber gestellt.

Unter Verwendung des so genannten Beck Depressionsinventars (BDI), einem Fragebogen zur Ermittlung des Depressionsgrads, konnte nachgewiesen werden, dass es einen signifikanten Unterschied zwischen beiden Gruppen gibt. Während die nicht-internetsüchtigen Personen im nicht-depressiven Bereich rangierten, zeigten die Gruppe der Internetsüchtigen mittlere bis schwere Grade depressiver Störungen.

Morrison und Gore berichten, dass die Internetsüchtigen vor allem mehr Zeit auf Porno-Webseiten, mit Online-Games und in Online-Communitys verbringen. Zwar gebe es einen eindeutigen Zusammenhang mit Depression, allerdings können die Forscherinnen noch nicht sagen, was zuerst da war: die Internetsucht oder die Depression. „Klar ist jedoch, dass exzessiver Internetgebrauch ein Warnsignal sein kann für depressive Tendenzen“, sagt Morrison.

Quellen:


Kommentare

Kommentare

Um Kommentare schreiben zu können, musst du dich anmelden oder registrieren.