E-Zigaretten: Einstieg in das Tabakrauchen für Jugendliche?

04.04.2014

In den USA werden E-Zigaretten unter anderem als Methode zum Rauchausstieg vermarktet. In einer Studie finden sich allerdings Hinweise, dass E-Zigaretten das Tabakrauchen unter US-Jugendlichen eher fördern als mindern. Das Deutsche Krebsforschungszentrum warnt ebenfalls vor E-Zigaretten.

Junger Mann mit dampfender E-Zigarette

Bild: © istock.com / georgeclerk

„E-Zigaretten sind vermutlich Einstiegsgeräte zur Nikotinabhängigkeit unter Jugendlichen“, resümiert Lauren Dutra die Ergebnisse ihrer Studie. Dutra ist Forscherin an der Universität San Francisco und hat gemeinsam mit Stanton Glantz die Verbreitung von E-Zigaretten unter Jugendlichen in den USA untersucht.

Insgesamt haben sich knapp 40.000 Jugendliche an Befragungen in den Jahren 2011 und 2012 beteiligt. Zwischen beiden Erhebungen hat sich der Gebrauch von E-Zigaretten unter den Schülerinnen und Schülern von 3,1 Prozent auf 6,5 Prozent verdoppelt.

Die Ergebnisse weisen in eine klare Richtung: Jugendliche, die E-Zigaretten austesten, entwickeln sich mit einer höheren Wahrscheinlichkeit zu gewohnheitsmäßigen Tabakraucherinnen und -rauchern als Jugendliche, die nur herkömmliche Zigaretten ausprobieren. Wer E-Zigaretten gebraucht, raucht zudem mehr normale Zigaretten pro Tag als diejenigen, die keine E-Zigaretten benutzen. Entgegen den Aussagen der Hersteller, dass E-Zigaretten eine Hilfe für den Ausstieg sein können, zeigte sich eine geringere Abstinenzquote bei den Jugendlichen, die E-Zigaretten gebrauchen. Gleichzeitig gibt es aber eine höhere Quote an Jugendlichen unter den Gebrauchern von E-Zigaretten, die das Rauchen aufgeben wollen.

Aufgrund des Studiendesigns könne zwar keine Aussage darüber gemacht werden, ob die Jugendlichen eher mit E-Zigaretten oder mit normalen Zigaretten einsteigen. Dutra und Glantz weisen in ihrer Publikation aber darauf hin, dass 20 Prozent der jüngeren und 7 Prozent der älteren Schülerinnen und Schülern, die E-Zigaretten rauchen, noch nie Tabak geraucht haben.

Aromen besonders attraktiv für Jugendliche

Auf das Risiko des Umsteigens von E-Zigaretten oder E-Shishas auf herkömmliche Zigaretten weist auch das Deutsche Krebsforschungszentrum (dkfz) hin. So würden sich E-Shishas, die weitestgehend baugleich mit E-Zigaretten seien, unter deutschen Schülerinnen und Schülern verbreiten. Zwar enthalten die Liquids von E-Shishas meist kein Nikotin, der Gebrauch ahmt jedoch den Vorgang des Rauchens nach. Es sei daher zu befürchten, dass die Jugendlichen letztlich auf herkömmliche Zigaretten umsteigen. Zudem gebe es auch nikotinhaltige E-Shishas.

Problematisch sei vor allem, dass die E-Zigaretten oder E-Shishas oft mit Aromen versetzt sind, die nach Früchten oder Süßigkeiten schmecken und so für Jugendliche besonders attraktiv seien. Die Inhaltsstoffe der Liquids können Atemwegsreizungen und Allergien hervorrufen.

Das dkfz weist auch darauf hin, dass die Produktsicherheit von E-Zigaretten und E-Shishas nicht gewährleistet sei. Es gebe bislang keine Standards für die Reinheit der Inhaltsstoffe. Teilweise seien grobe Fehler bei der Angabe der enthaltenen Nikotinmenge gemacht worden. Sogar in vermeintlich nikotinfreien Liquids sei in Tests Nikotin nachgewiesen worden.

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