Weniger Rauchen hilft wenig

30.01.2004

In einer neuen amerikanischen Studie wurde nachgewiesen, dass Raucher, die ihren Zigarettenkonsum halbieren, die Aufnahme krebserregender Substanzen nur geringfügig reduzieren.

In der Studie der Universität von Minnesota in Minneapolis wurden 102 Raucher und Raucherinnen aufgefordert, ihren Konsum über einen Zeitraum von 26 Wochen zunächst um 25%, dann um 50% und schließlich um mindestens 75% zu reduzieren. In regelmäßigen Abständen maßen die Forscher die im Urin nachweisbaren Stoffwechselprodukte so genannter Nitrosaminoketone, kurz NNK. Diese Substanz werde mit dem Tabakrauch aufgenommen und zähle zu den wichtigsten bekannten Verursachern von Lungenkrebs.

Es zeigte sich, dass die Konzentration der Abbauprodukte von NNK zwar mit der Zahl der gerauchten Zigaretten abnahm, doch fiel die Abnahme vergleichsweise gering aus. Selbst bei jenen Rauchern, die ihren täglichen Konsum von 25 auf 3 Zigaretten reduzierten, also um 90%, gingen die NNK-Abbauprodukte lediglich um durchschnittlich 46%, bestenfalls um 60% zurück.

Die Forscher vermuten, dass die Raucher ihr Rauchverhalten änderten: Durch längeres und tieferes Inhalieren könnten mehr Kanzerogene aufgenommen worden sein. Das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, ließe sich nur dadurch deutlich vermindern, wenn das Rauchen ganz aufgegeben werde. Derzeit seien neun von zehn Fällen von Lungenkrebs auf das Rauchen zurückzuführen.

Quelle:

Stephen S. Hecht et al. (2004). Effects of Reduced Cigarette Smoking on the Uptake of a Tobacco-Specific Lung Carcinogen. Journal of the National Cancer Institute, Vol. 96, No. 2, 107-115.


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