Topthema

Archiv früherer Topthemen

Saufen bis zum Blackout

Februar 2010.

Etwa 10 Liter reinen Alkohol kippen sich die Deutschen jährlich hinter die Binde. Damit liegt Deutschland in der Spitzengruppe in Europa. Insgesamt ist die Tendenz zwar leicht rückläufig, doch das Rauschtrinken steht in manchen Teilen der Bevölkerung weiterhin hoch im Kurs. Besonders in der Karnevalszeit wird viel Alkohol getrunken, sehr oft zu viel. Was die meisten aber offenbar verdrängen: Bei jedem Alkoholrausch wird das Gehirn geschädigt. Vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen kann das Rauschtrinken langfristige Folgen haben. Doch trotz aller Appelle landen immer mehr junge Menschen in der Notaufnahme.

Atemaussetzer durch Ecstasykonsum

Januar 2010.

Der Schlaf hat eine wichtige Funktion für den Organismus. Die Organe laufen auf Sparflamme, der Körper regeneriert sich. Gesunder Schlaf macht sich auch in unserer Gemütslage bemerkbar. Ausgeschlafen fühlen wir uns fit und erholt. Der Schlaf hat sogar Einfluss auf die Gedächtnisbildung. Was am Tag gelernt wurde verfestigt sich im Schlaf. Ist der Schlaf gestört hat dies wiederum negative Folgen für die kognitiven Funktionen. Ecstasy - so scheint es aktuellen Studien zufolge -kann die Schlafqualität mindern und sogar zu Atemaussetzern führen. Vermutet wird, dass die Schlafprobleme maßgeblich an den schlechteren kognitiven Leistungen Ecstasykonsumierender beteiligt sind.

Wenn das Kiffen überhandnimmt

Dezember 2009.

Umfragen zufolge ist der Cannabiskonsum in Deutschland rückläufig. Allerdings sinken die Konsumzahlen nur leicht und das von einem hohen Niveau. Cannabis ist also nachwievor die am häufigsten konsumierte illegale Droge in Deutschland. Die meisten Jugendlichen und jungen Erwachsenen belassen es aber beim Probierkonsum oder kiffen nur gelegentlich. Manche Konsumentinnen und Konsumenten sind aber besonders empfänglich für die entspannende Wirkung und kiffen mehr als ihnen gut tut. Nach langjährigem Konsum machen sich dann Folgeprobleme bemerkbar, die irgendwann überhandnehmen und nicht ohne weiteres in den Griff zu kriegen sind. Professionelle Unterstützung könnte den Betroffenen dabei helfen. Die Angebote hierfür sind vielfältig. Doch viel zu selten werden diese in Anspruch genommen, obwohl sie nachweislich helfen.

Cannabis und männliche Fruchtbarkeit

November 2009.

Spermien sind kleine hochspezialisierte Zellen mit nur einer einzigen, aber umso wichtigeren Aufgabe: Finde die Eizelle und befruchte sie. Jeder Samenerguss schickt etwa 300 Millionen männliche Keimzellen auf die Reise. Aber nur ein einziges Spermium wird sein endgültiges Ziel erreichen und das Ei befruchten - oder auch nicht. Denn eine Reihe an Faktoren können sowohl die biologische Fruchtbarkeit des Mannes als auch sein Lustempfinden beeinflussen. Dabei spielen bestimmte Erkrankungen eine Rolle, aber auch der Lebensstil. So hat die Wissenschaft Belege dafür erbracht, dass Männer, die regelmäßig Cannabis konsumieren, möglicherweise riskieren, unfruchtbar zu werden.

Aufschrift "Good Luck Jumbo" auf Front einer Jahrmarktsbude

Mischkonsum - Experiment mit ungewissem Ausgang

Oktober 2009.

Wer als Kind schon einmal probiert hat, die scheinbar harmlosen Substanzen eines Chemiebaukastens wahllos über den Bunsenbrenner zusammen zu mischen, der wird möglicherweise die Erfahrung gemacht haben, dass unkontrollierte chemische Reaktionen ordentlich Qualm und Gebrodel verursachen können - und den Eltern einen gehörigen Schrecken einjagen. Zugegeben, der nun folgende Übergang zum eigentlichen Thema, dem Mischkonsum, ist ein wenig haarsträubend, doch das Experimentieren mit dem Chemiebaukasten und der gleichzeitige Konsum mehrerer psychoaktiver Substanzen haben eines gemeinsam: Der Ausgang des Experiments ist oft ungewiss und manchmal knallt es ganz schön heftig.

Früher Einstieg in das Kiffen und die Folgen

September 2009.

Cannabis ist weltweit die am weitesten verbreitete Droge neben Alkohol und Tabak. In Deutschland wird der erste Joint im Schnitt mit rund 16 Jahren geraucht. Das bedeutet auch, dass etwa die Hälfte der Konsumierenden mit 15 oder 14 Jahren oder noch früher ihre ersten Erfahrungen mit Cannabis machen. Die Forschung der letzten Jahre hat allerdings Belege dafür erbringen können, dass der frühe Einstieg mit höheren Risiken verbunden ist. Möglicherweise wird das Gehirn in einer empfindlichen Entwicklungsphase dauerhaft durch das Kiffen geprägt. Was genau passiert dabei im Gehirn? Und mit welchen Folgen haben Jugendliche zu rechnen?

Süchtig nach "World of Warcraft"?

August 2009.

Manche Jugendliche verbringen einen beträchtlichen Teil ihrer Freizeit mit Online-Rollenspielen. Was für viele ein normales Jugendphänomen ist, betrachten Expertinnen und Experten mittlerweile als wachsendes Problem und weisen auf die Suchtgefahren solcher Spiele hin. Aber können Computerspiele ebenso süchtig machen wie Alkohol oder andere Drogen? Und was sind die Merkmale, die solche Spiele für manche Spielerinnen und Spieler so gefährlich machen?

Heroin

Juli 2009.

Einst wurde es als nicht süchtig machendes Hustenmittel angepriesen. Das sehen Fachleute und Laien mittlerweile anders. Heroin wird heute auch als „Geißel des 20. Jahrhunderts“ bezeichnet, denn das Abhängigkeitspotential des halbsynthetischen Opioids gilt als eines der höchsten. Anders als seine Ursprungssubstanz Morphin war es bis vor kurzem weder verkehrs- noch verschreibungsfähig, sprich illegal. Der Bundestag hat nun nach jahrelanger Diskussion am 28. Mai dieses Jahres beschlossen, dass Schwerstabhängigen auch Heroin und nicht nur Ersatzstoffe verschrieben werden kann. Denn bei manchen Abhängigen geht es buchstäblich um Leben und Tod. Was ist Heroin eigentlich? Und was macht es so gefährlich?

Ecstasy - wie schädlich ist es wirklich?

Juni 2009.

Sie sind klein und bunt, haben es aber in sich. MDMA, besser bekannt als Ecstasy, ist in den 1990er Jahren vor allem als illegale Partydroge bekannt geworden. Die Droge wurde in erster Linie mit der neu entstandenen Techno-Szene und ihren oft tagelangen Raves in Verbindung gebracht. Auch die Forschung hat den neuen Trend bald aufgegriffen und begonnen, akribisch das Risikopotential der kleinen Muntermacher auszuloten. Die meisten Studien legen den Schluss nahe, dass Ecstasy das Gehirn nachhaltig schädigt. Sogar der einmalige Konsum habe einen messbaren Rückgang der kognitiven Leistungen zur Folge. Werden nun Tausende von Konsumentinnen und Konsumenten verblöden? Oder sind die Forschungsergebnisse doch übertrieben? Und was ist mit dem Mischkonsum? Eine Meta-Studie aus Großbritannien bringt nun etwas Licht in die komplexe Materie.

Über die Folgen von Speed

Mai 2009.

Er war nicht der erste, aber einer der berühmtesten unter den Dopingfällen der Tour de France. Als Tom Simpson sich am 13. Juli 1967 den Mont Ventoux in der Provence hochquälte, konnte er sich auf seinen letzten Kilometern kaum noch im Sattel halten. Vor laufenden Kameras passierte dann das Unfassbare: Der immer langsamer werdende Simpson fällt mit seinem Rad um, steigt zunächst wieder auf und bricht 500 Meter weiter endgültig zusammen. Tom Simpson starb an den Folgen von Speed. In einer Untersuchung nach seinem Tod fanden die Ärzte Amphetamine in seinem Blut. Unter dem Einfluss der Droge hat Simpson seinen Körper offenbar bis zum Kollaps hochgepeitscht. Auch Freizeitkonsumierende beuten mit Amphetaminen die Energiereserven ihres Körpers aus und gehen hohe Risiken dabei ein.

Kiffen und soziale Ängstlichkeit

März 2009.

Es gibt vermutlich viele Gründe, warum Menschen Cannabis konsumieren. Für die meisten Konsumierenden stehen sicherlich die als positiv erlebten Wirkungen des Cannabisrauschs im Vordergrund. Dahinter können sich aber auch andere Motive verbergen. Vor allem dann, wenn bereits ein problematischer Konsum vorliegt. So hat ein US-amerikanisches Forschungsteam herausgefunden, dass die soziale Ängstlichkeit - auch soziale Phobie genannt - in Zusammenhang steht mit problematischem Cannabiskonsum. Der Konsum werde demnach von sozial ängstlichen Personen zur Bewältigung von Problemen benutzt, fördere diese aber gleichzeitig.

Junger Mann fässt sich fragend an den Kopf

Kiffen macht vergesslich

Februar 2009.

Viele kennen das: Man geht aus dem Haus, zieht die Tür hinter sich zu und stellt kurz darauf fest, dass der Schlüssel drinnen geblieben ist. Oder man merkt sich mal eben ein paar Dinge, die man einkaufen will und hat - im Supermarkt angekommen - dann doch einen Teil wieder vergessen. Diese kleinen Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsfehler treten bei vielen Menschen mehr oder weniger häufig im Alltag auf. Die Häufigkeit des Auftretens sagt aber auch etwas über die Leistungsfähigkeit des Gehirns aus. Cannabis kann die Leistungsfähigkeit deutlich beeinträchtigen, wie aktuelle Studien zeigen. Nimmt das Gehirn auch Schaden beim Kiffen? Erholen sich die grauen Zellen nach dem Einstellen des Konsums?