Der aus dem Englischen abgeleitete Begriff Edibles bezeichnet essbare Cannabis-Produkte. Das können beispielsweise Backwaren wie Kekse oder Brownies sein, in denen Cannabis und damit die Wirkstoffe THC und CBD verarbeitet wurden.
Edibles haben im Vergleich zum Rauchen oder Vapen den Vorteil, dass kein schädlicher Rauch oder Dampf in die Lunge eingeatmet wird. Der Konsum von Edibles ist zudem vergleichsweise einfach und diskret möglich. Allerdings können Edibles unberechenbar in ihrer Intensität und Wirkdauer sein. Das geschieht vor allem dann, wenn aus Versehen höhere Mengen konsumiert werden.
Ein Grund für ungewollte Überdosierungen ist die zeitversetzt eintretende Wirkung aufgrund der Wirkstoffaufnahme über den Verdauungstrakt. Während beim Rauchen oder Vapen die Wirkung meist unmittelbar einsetzt, dauert es beim Essen von Cannabis etwa 30 bis 90 Minuten bis Konsumierende erste Rauscheffekte verspüren. Nicht nur dauert es dann länger, bis die Wirkung ihre volle Stärke entfaltet, auch kann der Rausch sich über einen Zeitraum von mehreren Stunden ausdehnen. Bei selbst hergestellten Edibles kann es zudem passieren, dass der Wirkstoff nicht gleichmäßig im Lebensmittel verteilt ist. Durch die genannten Gründe können Konsumierende schließlich dazu verleitet werden, mehr zu konsumieren, weil die Wirkung vermeintlich als zu schwach wahrgenommen wird.
Ein weiterer möglicher Grund für einen ungewollt stärkeren Rausch ist der Umstand, dass gegessener Cannabis anderen Stoffwechselprozessen unterliegt. Bis zu 50 Prozent des Hauptwirkstoffs delta-9-THC wird nach dem Essen in der Leber in 11-OH-THC umgewandelt. Diesem Abbauprodukt wird aber eine stärkere Wirkung als delta-9-THC zugesprochen.
Aus den USA ist bekannt, dass es nach der Legalisierung von Cannabis eine Zunahme von Notfallbehandlungen gegeben hat, die überwiegend auf den Verzehr von Edibles zurückgeführt werden. Überdosierungen hatten unter anderem Angstsymptome, Psychosen und Herz-Kreislauferkrankungen zur Folge. Betroffen sind nicht nur Konsumierende, sondern auch kleine Kinder, die Edibles fälschlicherweise für normale Süßigkeiten halten.
In Deutschland ist es zwar erlaubt, Cannabis unter bestimmten Bedingungen anzubauen. Die Weitergabe von cannabishaltigen Lebensmitteln, also Edibles, ist jedoch weiterhin verboten. Damit sollen besonders Kinder und Jugendliche geschützt werden.
In Kanada und den USA, die schon vor Deutschland Cannabis legalisiert haben, gibt es hingegen ein breit gefächertes Angebot an Edibles. Nicht nur gibt es THC-haltige Backwaren, Cannabis wird unter anderem auch in Schokoladen, Gummibärchen, Bonbons oder Getränken verarbeitet.
Quellen:
Stand der Information: Juni 2025