Methamphetamin schädigt Hoden

18.04.2014

Eine Studie aus Taiwan zeigt auf, dass täglicher Konsum von Methamphetamin die Hoden schädigen und zu Unfruchtbarkeit führen könnte.

Mann in Anzug hält seine Hände schützend vor seine Genitalien

Bild: BunnyHollywood / istockphoto.com

Die Hoden wurden abgetrennt und schockgefroren. Anschließend wurden Gewebeproben entnommen und analysiert. Aus leicht nachvollziehbaren Gründen wurden hierfür keine Menschen, sondern Ratten herangezogen. Mit der Studie wollten Studienleiter Thomas I-Sheng Hwang und sein Team herauszufinden wie sich täglicher Konsum von Methamphetamin auf den Hoden und die Spermaproduktion auswirken.

Mehrere Gruppen von Ratten bekamen zuvor über einen Zeitraum von 15, 30, 60 oder 90 Tagen einmal pro Tag eine Spritze mit Methamphetamin verpasst. Die Dosis soll der Menge entsprochen haben, die auch Konsumierende aufnehmen, wenn sie Methamphetamin zum Aufputschen verwenden. Zur Kontrolle waren auch Ratten darunter, denen in den gleichen Intervallen lediglich eine Salzlösung gespritzt wurde.

Die anschließende Analyse machte deutlich, dass durch die tägliche Methamphetamingabe die Hoden nicht nur geschrumpft sind, sondern auch der Testosteronspiegel gesunken ist. Testosteron ist ein Hormon, das im Hoden gebildet wird und an der Samenproduktion beteiligt ist. Dies hatte Folgen. Während die Anzahl der Spermien abgenommen hat, hat die Menge abnormaler Spermien mit zunehmender Methamphetamingabe zugenommen.

Das Forschungsteam schlussfolgert in seinem Fachartikel, dass die durch Methamphetamin hervorgerufenen Schäden bei Männern zu Unfruchtbarkeit führen könnten.

Auf dem illegalen Drogenmarkt wird Methamphetamin auch als Crystal gehandelt. Bekannt ist, dass Crystal ein hohes Abhängigkeitspotential hat und das Gehirn schädigen kann.

Quelle:
Lin, J.-F., Lin, Y.-H., Liao, P.-C., Lin, Y.-C., Tsai, T.-F., Chou, K.-Y., Chen, H.-E., Tsai, S.-C. & Hwang, T. I.-S. (2014). Induction of Testicular Damage by Daily Methamphetamine Administration in Rats. Chinese Journal of Physiology, 57 (1), 19-30.


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