Barbiturate - Drogenlexikon

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Barbiturate

Barbiturate sind eine Gruppe von Medikamenten, die beruhigend und schlaffördernd wirken. Aufgrund gefährlicher Nebenwirkungen und wegen ihres Abhängigkeitspotentials werden Barbiturate nur noch sehr selten medizinisch eingesetzt. Schon Ende der 1960er-Jahren wurden Barbiturate zum Großteil durch die Benzodiazepine ersetzt, die als weniger giftig eingeschätzt werden. Barbiturate werden allerdings auch missbräuchlich als Rauschmittel konsumiert.

Wirkung und akute Risiken von Barbituraten

Die Wirkung von Barbituraten ist zum Teil mit der von Alkohol vergleichbar. Je nach Dosierung und Anwendung haben Barbiturate eine angst- und spannungslösende bis einschläfernde Wirkung. In geringen Dosen wirken Barbiturate, ähnlich wie Alkohol, paradoxerweise eher wachmachend und belebend.

Ihre Wirkung entfalten Barbiturate an den GABA-Rezeptoren im Gehirn. GABA steht für die Abkürzung Gamma-Aminobuttersäure. Dabei handelt es sich um einen Neurotransmitter, der eine hemmende Wirkung auf das Nervensystem hat. Barbiturate können einerseits die Wirkung von GABA am Rezeptor verstärken und andererseits GABA-Rezeptoren direkt aktivieren.

Die dämpfende Wirkung von Barbituraten hat zur Folge, dass sich Atmung und Herzschlag bis zum Stillstand verlangsamen können. Die Einnahme von Barbituraten kann daher schnell in eine tödliche Vergiftung münden. Besonders riskant ist der gleichzeitige Gebrauch von anderen beruhigend wirkenden Drogen wie Alkohol.

Abhängigkeit und Entzug von Barbituraten

Der Langzeitgebrauch von Barbituraten steht unter anderem mit Stimmungsschwankungen und geistigen Einbußen wie Gedächtnisstörungen in Zusammenhang. Bei längerem Gebrauch von Barbituraten entwickelt sich eine Toleranz gegenüber der Droge, so dass immer höhere Dosen für die gleiche Wirkung benötigt werden. Dadurch kann sich schließlich eine Abhängigkeit entwickeln.

Werden Barbiturate nach längerem Gebrauch abgesetzt, können sich Entzugserscheinungen einstellen. Dazu zählen unter anderem Kopfschmerzen, Unruhe und gereizte Stimmung, Schlafstörungen, Ängstlichkeit und Zittern. Bei einer Abhängigkeit von Barbituraten soll die Substanz nicht schlagartig abgesetzt werden, da sich lebensbedrohliche Erregungszustände einstellen können. Dazu zählen Krampfanfälle und Verwirrtheitszustände, die als Delir bezeichnet werden.

Der durch Barbiturate hervorgerufene Entzugsdelir ähnelt dem Alkoholdelir, der bei einem Alkoholentzug auftreten kann. Betroffene haben oft lebhafte visuelle Halluzinationen und Wahnvorstellungen und sind zeitlich und räumlich nicht orientiert. Das Absetzen von Barbituraten sollte möglichst schrittweise über mehrere Wochen und unter ärztlicher Kontrolle erfolgen.

 

Quellen:

  • Glaeske, G., Holzbach, R. & Boeschen, D. (2020). Medikamentenabhängigkeit. Suchtmedizinische Reihe Band 5. Hamm: Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e. V.
  • Henssler, J., Schubert, T. & Soyka, M. (2018). Beruhigungsmittel: Sedativa und Hypnotika. In M. Von Heyden, H. Jungaberle, T. Majić (Hrsg.), Handbuch Psychoaktive Substanzen (S. 585-608). Berlin: Springer.
  • EUDA>Barbiturate

 

Stand der Information: Mai 2025


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