Gebrauch von E-Zigaretten erhöht Ansteckungsrisiko mit Coronavirus unter jungen Menschen

02.09.2020

Bis zu 7-mal höher ist die Wahrscheinlichkeit für eine Infektion mit dem Coronavirus unter Jugendlichen und jungen Erwachsene, wenn sie E-Zigaretten benutzen. Das ist das Ergebnis einer großen Befragung in den USA.

Bild: master1305 / istockphoto.com

Tabakrauchen ist ein Risikofaktor für schwere Verläufe bei einer Corona-Infektion. Das gilt auch für junge Menschen. Bislang war nicht klar, wie sich der Gebrauch von E-Zigaretten auf das Ansteckungsrisiko auswirkt. E-Zigaretten erzeugen keinen Rauch, sondern ein Aerosol, weshalb auch vom „Dampfen“ gesprochen wird. Eine aktuelle US-amerikanische Studie mit jungen Menschen hat nun aufzeigen können, dass das Dampfen von E-Zigaretten das Risiko für eine Infektion mit dem Coronavirus erhöht.

Studienleiterin Bonnie Halpern-Felsher und ihr Team haben über 4.300 junge Menschen im Alter zwischen 13 und 24 Jahren online befragt. Wer E-Zigaretten und herkömmliche Zigaretten konsumierte, hatte den Ergebnissen zufolge ein rund 5-mal höheres Risiko für typische COVID-19-Symptome wie Husten, Fieber oder Atemprobleme. COVID-19 ist die Abkürzung für Corona-Virus-Disease-2019 und bezeichnet die Erkrankung, die das Coronavirus auslöst.

5-fach erhöhtes Corona-Risiko bei ausschließlichem Gebrauch von E-Zigaretten

Eine diagnostizierte Corona-Infektion war 5-mal wahrscheinlicher, wenn die Befragten ausschließlich E-Zigaretten gebrauchten. Rauchten sie zusätzlich Tabak, war die Wahrscheinlichkeit für eine Corona-Diagnose sogar 7-mal höher als für junge Menschen, die weder rauchen noch dampfen. Das Forschungsteam erklärt, dass in den USA zwar viele junge Menschen, die nikotinhaltige E-Zigaretten konsumieren, auch Tabak rauchen würden, aber nur wenige ausschließlich Zigaretten rauchen.

„Junge Menschen glauben vielleicht, dass ihr Alter sie vor der Ansteckung mit dem Virus schützt oder dass sie keine COVID-19-Symptome erleben werden, aber die Daten zeigen, dass dies bei denjenigen, die dampfen, nicht stimmt“, sagte Shivani Gaiha, Erstautorin der Studie.

Erhöhte Anfälligkeit für Infektionen und Schmierinfektion als mögliche Ursache

Das Forschungsteam nennt verschiedene Gründe als mögliche Ursache. Zum einen würde der Dampf von E-Zigaretten die Atemwege schädigen, was sie anfälliger macht für Infektionen. Zum anderen würde die Handhabung von E-Zigaretten oder herkömmlichen Zigaretten das Infektionsrisiko erhöhen, da die Hände immer wieder zum Gesicht geführt werden. Zwar gilt die Tröpfcheninfektion als Hauptübertragungsweg für das Coronavirus. Die Übertragung durch eine Schmierinfektion der Hände, die mit der Schleimhaut von Mund, Nase oder Augen in Kontakt kommen, ist aber ebenfalls möglich.

Das Risiko einer Schmierinfektion entstehe auch dann, wenn E-Zigaretten miteinander geteilt werden. Dies sei nach Einschätzung des Forschungsteam durchaus üblich unter Jugendlichen in den USA.

 

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